Publikation des Jahres 2007
S.M. Schmid, C. Körber, S. Herrmann, M. Werner, and M. Hollmann (2007).
A domain linking the AMPA receptor agonist binding site to the ion pore controls gating and causes lurcher properties when mutated.
Journal of Neuroscience 27(45): 12230-12241.
doi: 10.1523/jneurosci.3175-07.2007
Abstract
Pressemitteilung
Neurotransmitterrezeptoren an der Zelloberfläche bestehen aus einer Erkennungsstelle für Glutamat sowie einem Kanal, der sich öffnet, sobald Glutamat bindet. Dabei sind Glutamaterkennungsstelle und Kanal über einen ausgeklügelten dreiteiligen Gelenkmechanismus miteinander verbunden, die sogenannten linker A, B und C. Über linker B war bekannt, daß er bei einer krankhaften Mutation in Mäusen so verändert ist, daß der Kanal konstitutiv offen ist. Dies blockiert jede normale Signalweiterleitung und führt zum Absterben der Nervenzelle. Wir haben die drei linker A, B und C zwischen verschiedenen ionotropen Glutamatrezeptoren ausgetauscht, um ihre Funktion zu verstehen. Dabei zeigte sich überraschenderweise, daß gerade die beiden linker, über die bisher am wenigsten bekannt ist, A und C, die Funktion der Rezeptoren entscheidend beeinflussen. Die Veränderung eines dieser linker (linker A) führt ähnlich wie bei der Mausmutation zu ständig geöffneten Kanälen, die Veränderung des anderen (linker C) zum Totalverlust der Kanalfunktion. Kombiniert man beide Veränderungen, so erhält man interessanterweise wieder einen normal funktionierenden Rezeptor. Damit kommt es entscheidend auf das Zusammenspiel der linker an: sind sie zu schwergängig, kann sich der Kanal nicht mehr öffnen, sind sie zu leichtgängig, steht der Kanal ständig offen.