Störung der Exekutiven Funktionen



Was passiert, wenn’s hakt?

 

Menschen, die eine Verletzung im vorderen Hirnbereich erlitten haben, haben häufig Probleme mit exekutiven Funktionen und somit auch mit der Inhibition. Was anfangs ungewöhnlich erscheinen mag, lässt sich dann oft auf die Störung der Inhibition zurückführen. So kann es z.B. sein, dass eine Person unaufgefordert die Gestik und Mimik ihres Gesprächspartners imitiert oder Objekte wie durch einen Zwang anfassen und benutzen möchte. Auch impulsives, d.h. ohne langes Nachdenken ausgeführtes Verhalten kann ein Teil der Krankheit sein (1). Probleme könnten dann auch im Alltag auftreten, z.B. als sozial unangemessenes Verhalten.
Beim Einkaufen habe ich vielleicht nur noch wenig Geld zur Verfügung und muss mich zwischen Tomaten oder Zucchini zum Abendessen entscheiden. Unser Gehirn trifft normalerweise unter Einbeziehung vieler Informationen (z.B. unserer aktuellen Vorliebe, den zuhause liegenden Zutaten, der Erinnerung an das letzte Gericht mit Paprika) eine Entscheidung und wir wählen, während wir die Alternative unterdrücken. Die Alternative muss an der roten Ampel zurückgelassen werden.Tasche
Im Falle einer Störung der Inhibition kann es jedoch vorkommen, dass wir uns trotz der Informationen nicht zurückhalten können und Tomaten und Zucchini beide mit zur Kasse nehmen. Die Kassiererin wird Sie dann hoffentlich freundlich darauf hinweisen, dass Sie beides nicht bezahlen können. Dies wäre ein Beispiel, was Sie nicht weiter gefährden würde. Denken Sie jedoch an den Straßenverkehr, indem das Nicht-Beachten der echten roten Ampel sehr gefährlich werden könnte. Die Inhibition ist daher eine wichtige und ernstzunehmende Funktion unserer Exekutivfunktionen.

 


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