Forschendes Lernen mit Oral History in der Geschichtswissenschaft (FLOH)

  • Typ: Drittmittelprojekt, gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre
  • Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka
  • Projektkoordinatorin: Dr. Viktoria Gräbe
  • Projektbearbeiter: Philip Kortling MA
  • Laufzeit: 09/2022-09/2024

Das Projekt zielt darauf ab, in den fünf geschichtswissenschaftlichen Studiengängen der Ruhr-Universität Bochum einen geeigneten Rahmen zur Integration von Oral History als Methode und Quellengattung in die Lehre zu schaffen. Die Studierenden erwerben so Kompetenzen im Umgang mit Oral History, auf welche sie später als Vermittler:innen in Schulen und geschichtskulturellen Institutionen zurückgreifen können. Zugleich entstehen in der gemeinsamen Arbeit mit den Studierenden verschiedene kleinere Forschungsprojekte. Diese werden in einem OpenAccess-Journal und auf der Projektwebsite veröffentlicht.
Das FLOH-Team vor dem Gebäude GA
Oral History ist eine komplexe Forschungspraxis, da die Erhebung, Sicherung und Analyse der Interviews erhebliche technisch-organisatorische Vorarbeiten erfordern. In Bezug auf die Lehre ist dies problematisch, da die Vorarbeiten in Verbindung mit der nötigen Reflexion über die Quellengattung und Methode den Umfang einer einzelnen Lehrveranstaltung – sowohl für die Studierenden als auch die Lehrenden – übersteigt. FLOH möchte diesen Herausforderungen entgegentreten, indem Lehrende fertig konzipierte und erprobte Lehrmaterialien mit technischen, organisatorischen und rechtlichen Informationen zur Verfügung gestellt bekommen, die sie direkt auf ihr inhaltliches Thema anwenden können. Diese Materialien beziehen sich auf ganze Module, also mehrere aufeinander abgestimmte Lehrveranstaltungen.
Die im Rahmen des Projektes entwickelten Selbstlernmodule bieten den Lehrenden a) einen methodisch-didaktischen Rahmen, b) zwingend notwendige technische, rechtliche und organisatorische Vorarbeiten, umfassen c) mehrere Lehrveranstaltungen und schaffen damit d) den Studierenden ausreichend Zeit für selbstständig forschende Projektarbeit. Hierzu gehört die Zusammenstellung einleitender Materialien, eine an den Umfang und den Lernzielen der einzelnen Module angepasste Didaktisierung des Wegs von einer thematischen Fragestellung über die Auswahl der Interviewpartner:innen bis zur Auswertung der Interviews, die Erstellung von digitalen Tutorials zum Umgang mit der benötigten Hard- und Software, die Erarbeitung von Evaluationsbögen, Feedbackschleifen, Ablaufplänen und einer Anleitung zur rechtlichen Absicherung der Nutzung der Interviews als Forschungsdaten. Hierbei wird nicht in die curriculare Struktur der insgesamt fünf Studiengänge eingegriffen, vielmehr werden die Konzepte in die existierenden, aus zwei oder drei Lehrveranstaltungen bestehenden, Module eingearbeitet.
Während der Projektlaufzeit werden die Modulcontainer von den Mitarbeitenden geplant, mit eigenen thematischen Zugängen umgesetzt, evaluiert und überarbeitet. Hierdurch entstehen bereits während der Projektlaufzeit Lehr-Forschungsprojekte mit unterschchen thematischen Zugängen. Für die Präsentation der Ergebnisse wird ein OpenAccess-Journal geschaffen und eine Website aufgesetzt. Das Journal dient dabei nicht nur der Veröffentlichung studentischer Forschungsergebnisse, sondern auch als Verzeichnis der bereits erhobenen lebensgeschichtlichen Interviews. Auf der Website können Ausschnitte von Interviews und Forschungsberichten für die nicht Fachöffentlichkeit aufbereitet werden.

Aktuelles


  • FLOH auf TURN (16. September 2023)
    Vom 13.09. bis 15.09. fand an der TH Köln die Turn Conference '23 statt. Im Rahmen eines Blind Date-Formats diskutierte Viktoria Gräbe mit Lehrenden anderer Disziplinen über die Rolle von Fragen und Fragestellungen für die Oral History. Sie ging mit vielen neuen Ideen nach Hause. Danke an die Organisator*innen für das kommunikative Austauschformat!
  • FLOH bei der 16. Europäischen Sommer-Universität Ravensbrück (28.08.-01.09.2023)
    Viktoria Gräbe stellte FLOH auf der diesjährigen Sommer-Universität vor, die sich in diesem Jahr explizit unter dem Titel Bezeugte Erinnerung. Erzählen, Bewahren, Vermitteln mit dem Thema Zeitzeugenschaft auseinandersetzte.
  • Alle Mitarbeiter:innen an Bord (1. November 2022)
    Nun sind endlich alle Mitarbeitenden an Bord und wir freuen uns sehr auf die Arbeit an und in FLOH!
  • Projekt gestartet (1. September 2022)
    Heute beginnt die Projektlaufzeit von FLOH
  • 3 Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen gesucht (4. Juli 2022)
    Für die Arbeit in FLOH (Forschendes Lernen mit Oral History in der Geschichtswissenschaft) suchen wir drei wissenschaftliche Mitarbeiter:innen mit oder ohne Promotion. Wir freuen uns über Bewerbungen bis zum 18. Juli 2022 mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag (max. 1 Seite) für Ihr eigenes thematisches Lehr-Forschungsprojekt, welches Sie im Rahmen der Projektlaufzeit umsetzen, um an diesem die vorbereiteten Modulcontainer zu testen. Die Ausschreibung gibt es hier.
  • Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka zu Gast im Podcast Lehrreiche Hochschulinnovationen (1. Juli 2022)
    Juliane Czierpka war zu Gast in dem Podcast Lehrreiche Hochschulinnovationen von Ronny Röhwert und Franz Vergöhl (Hier geht es zu dem Podcast!) und hat dort über FLOH und innovative Lehre in der Hochschule gesprochen. Zu der Folge des Podcasts geht es hier.
  • Hilfskräfte gesucht (21. Juni 2022)
    Für die Arbeit in FLOH (Forschendes Lernen mit Oral History in der Geschichtswissenschaft) suchen wir studentische Hilfskräfte (gerne mit Bachelorabschluss). Die wöchentliche Arbeitszeit kann zwischen 4 und 9,5 Stunden liegen. Wir freuen uns über Bewerbungen bis zum 3. Juli 2022. Weitere Infos gibt es hier.
  • Förderzusage erhalten (17. Mai 2022)
    Wir freuen uns sehr über die Förderzusage für FLOH durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre