Internationale Projekte
Erklärung gegen die Bedrohung iranischen Kulturerbes
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum und das Institut für Archäologische Wissenschaften der Ruhr-Universität arbeiten seit Jahrzehnten vertrauensvoll und erfolgreich mit iranischen Kulturschaffenden, Denkmalschützer*innen und Archäolog*innen zusammen. Irans kulturelles und archäologisches Erbe ist ein bedeutendes Weltkulturerbe und Teil des Gedächtnisses der Menschheit. Zudem gefährdet ein Angriff auf zivile Ziele immer auch die Zivilbevölkerung.
Die Zerstörung von Kulturgut und der Angriff der Zivilbevölkerung verstößt gegen Artikel 51 - 53 der Genfer Konvention. Eine Androhung solcher Angriffe ist für uns inakzeptabel, unabhängig welche politische Auffassung vertreten oder gar militärisch durchgesetzt werden soll. Das Institut für Archäologische Wissenschaften der Ruhr-Universität Bochum wendet sich mit aller Vehemenz gegen die vom Oberbefehlshaber der U.S.-amerikanischen Streitkräfte getätigten Aussagen.
Prof. Dr. Thomas Stöllner, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Sprecher Schwerpunktprojekt der DFG SPP 2176, Das Iranische Hochland
The German Mining Museum Bochum and the Institute of Archaeological Studies of the Ruhr-University Bochum have been successfully and trustfully collaborating with culturally engaged professionals, conservators and archaeologists for decades. The cultural and archaeological heritage of Iran is an important heritage and part of the cultural memory of humankind. Furthermore, an attack of civilian cultural heritage sites sets into danger the civilian population.
The destruction of cultural heritage and attacks on civilians violate articles 51 - 53 of the Geneva Convention. Such threats are inacceptable for us, regardless of the political viewpoint. The Institute of Archaeological Studies turns with vehemence against the declaration made by the U.S. supreme commander.
Prof. Dr. Thomas Stöllner, Executive Director of the Institute of Archaeological Studies and Speaker of the SPP 2176, Iranian Highlands
Persepolis Tor
Internationale Konferenz "Ari und das Laurion von prähistorischer Zeit bis heute"
Vom 1. bis 3. November 2019 veranstalteten Dr. Frank Hulek (Universität zu Köln) und Prof. Dr. Hans Lohmann (RUB) am Institut für Archäologische Wissenschaften der Ruhr-Universität Bochum eine internationale Konferenz zum Thema »Ari und das Laurion von prähistorischer Zeit bis heute«. Die Veranstalter freuen sich, dass es ihnen gelungen ist, die führenden Vertreter auf dem Gebiet der Laurion-Forschung in Bochum zusammenzubringen.
Referenten aus fünf europäischen Ländern – aus Belgien, Deutschland, England, Frankreich und Griechenland – sowie aus Australien stellten in 22 Vorträgen neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Laurion vor, dem bedeutendsten Bergbaurevier der griechischen Antike.
Das Laurion erstreckt sich im Süden der attischen Halbinsel über ca. 80 km² und bildet mit seinen antiken Gruben, Aufbereitungsanlagen, Siedlungen, Nekropolen und Heiligtümern eine einzigartige, fossilisierte Bergbaulandschaft. Trotz mancher moderner Zerstörungen ist das Laurion immer noch ein Kulturdenkmal von Weltrang, über dessen Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO Ende November 2019 auf einer Konferenz in Athen beraten wird.
Den Auftakt bildete am 31.10. eine Führung durch die neu eröffnete montanarchäologische Sammlung des Deutschen Bergbaumuseums, die bei den Kongressteilnehmern auf großes Interesse stieß. Am 1.11. eröffnete Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff vom DBM die Konferenz. Die Themen umfassten das gesamte Spektrum der mittlerweile über 200 Jahre alten Laurion-Forschung von der Alten Geschichte über die Archäologie und Archäometrie bis hin zu montanarchäologischen und naturwissenschaftlichen Fragen. Konferenzsprache war Englisch, was entscheidend dazu beitrug, die wichtigen neuen Erkenntnisse und Entdeckungen vor allem der griechischen Kollegen einer breiteren wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu vermitteln.
Reader zur Laurion-Konferenz
(1.6 MB)