Aufbau des Gehirns



Wie wird das Gehirn mit Blut versorgt?

Die Blutversorgung des Gehirns erfolgt über vier Arterien (Blutgefäße, die Blut vom Herz wegführen), die jeweils paarweise rechts und links in das Gehirn führen. Dies sind die Arteria vertebralis und die Arteria carotis interna, beide führen jeweils rechts und links vom Rumpf in den Kopf und versorgen  das Gehirn mit Blut. Die grafische Darstellung der Lage dieser Arterien finden Sie weiter unten in Abbildung 13. Alle vier Arterien finden an der Schädelbasis zunächst zu einem kreisverkehrartigen Ring (Circulus arteriosus Willisii, siehe Abb. 14) zusammen und verzweigen sich davon ausgehend immer wieder, bis auch das ‚hinterste Ende‘ des Gehirns versorgt wird. Ein Oberarzt einer auf Schlaganfälle spezialisierten Klinikabteilung (engl. Stroke Unit) in Duisburg hat dieses System einmal mit einem Baum verglichen. Ein recht treffender Vergleich, denn wenn man sich vorstellt, dass in einem Baum der Zufluss für die Nahrung verstopft ist, so ist es wichtig, zu wissen wo. Je weiter oben in der Baumkrone der Nahrungszufluss stoppt, desto enger begrenzt ist der Bereich, der nicht mehr versorgt werden kann und wo dann – um im Bild zu bleiben – die Blätter absterben. Ein Schlaganfall ist nichts anderes als die Unterbrechung des Blutflusses einer bestimmten Region, ob nun aufgrund einer Verstopfung (einer Ischämie) oder aufgrund einer geplatzten Arterie (einer Hirnblutung).

Abb. 13

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Die Namen sämtlicher Abzweigungen der beiden Arterien sind für das Verständnis der Thematik nicht von Belang, deshalb werden im Folgenden nur ein paar dieser Namen genannt. Ein wichtiger Blutkreislauf im Gehirn soll hier aber dennoch genauer beschrieben werden, denn er ist betroffen, wenn von einem so genannten Mediainfarkt des Gehirns gesprochen wird. Ungefähr die Hälfte aller Hirninfarkte sind Infarkte dieses Mediakreislaufes, der in Abbildung 14 gezeigt wird. Die Arteria carotis interna verzweigt sich unter anderem auch in die Arteria cerebri media. Die Arteria cerebri media versorgt, wie in Abbildung 14 (in dunkelrot markiert) und 15 gut zu sehen ist, weite Teile des Gehirns. Eine Minderdurchblutung dieser Arterie hat entsprechend weitreichende Folgen für uns und unsere Gesundheit. Ein Verschluss der Arteria carotis interna führt zu einer Minderversorgung und damit zu Störungen der auf der kontralateral zur minderversorgten Struktur gelegenen Seite (Lateralisation!). Ist also beispielsweise die Versorgung des motorischen oder prämotorischen Kortex (Abbildung 4) auf der linken Hemisphäre gestört, so werden sich Lähmungserscheinungen auf der rechten Körperseite zeigen, es liegt eine sogenannte Parese (Lähmung) vor.


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