An leichten bis hin zu sehr schweren Aufmerksamkeitsstörungen leiden ca. 80% der Patienten nach Auftreten eines
Aufmerksamkeitsstörungen können sich bei leichten Schädigungen zurückbilden, bei schweren Schädigungen jedoch auch Jahre anhalten. Wichtig ist zu beachten, dass nicht die Schwere der Schädigung die Ausprägung der Aufmerksamkeitsstörungen vorhersagt. In manchen Fällen sind bei geringen Schädigungen des Gehirns starke Störungen zu beobachten. Auch ausgeprägte Schädigungen des Gehirns können zu einer vergleichsweise geringen Beeinträchtigung führen.
Sehr grob und vereinfacht lässt sich sagen, dass Schädigungen des Stirnlappens (Frontallappens) und Scheitellappens (Parietallappens) die häufigsten Ursachen für Aufmerksamkeitsstörungen sind. Auch Schädigungen anderer Areale des Gehirns, z.B. der formatio reticularis und des Thalamus können zu Aufmerksamkeitsstörungen führen. Die Areale der rechten Hirnhälfte sind dabei häufiger betroffen, als die gleichen Strukturen der linken Hirnhälfte.
Schädigungen welcher Gehirnareale führen zu Aufmerksamkeitsstörungen?
Zunächst ist wichtig zu wissen, dass eine Beschreibung möglicher betroffener Bereiche nicht endgültig ist, da das Gehirn in Netzwerken arbeitet. Hier soll im Sinne der Übersichtlichkeit und des guten Verständnisses ein grober Überblick gegeben werden.
Bei Störungen der Daueraufmerksamkeit ist vorwiegend der Thalamus betroffen (siehe Abbildung 1). Treten Beeinträchtigungen in der Aktiviertheit auf, so ist häufig die formatio reticularis gestört. Bei Schwierigkeiten innerhalb der selektiven Aufmerksamkeit zeigen sich meist Störungen im Stirnlappen und im Rahmen der geteilten Aufmerksamkeit im Bereich des Scheitellappens.