Die Entstehung und Entwicklung kindlicher Schlaganfälle ist bisher nicht ausreichend verstanden. Ebenso wenig sind in groß angelegten Studien genetische oder Umweltfaktoren untersucht worden. Zudem finden sich in der Fachliteratur überwiegend Daten zum ischämischen Schlaganfall, da dieser am häufigsten vorkommt. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass im Unterschied zu Erwachsenen bei Kindern die Hirnreifung noch nicht abgeschlossen ist. Durch einen Schlaganfall verursachte Schäden am Gehirn treten deshalb bei Kindern manchmal erst Monate oder Jahre später in Erscheinung, was die Diagnose erschwert. Jedoch können einige grundlegende Risikofaktoren Mutter oder des Kindes genannt werden:
Der Schlaganfall im Mutterleib oder während der Geburt kann spontan, durch Infektionen oder durch Herzkrankheiten hervorgerufen werden. Etwa ein Drittel aller Schlaganfälle im Kindes-und Jugendalter ereignet sich im Kontext einer Infektion. Besonders akute Infektionen des Zentralnervensystems wie bei Meningitis, AIDS oder Borreliose können zum Auslöser für einen Schlaganfall werden. Neben den Infektionen können Stoffwechselstörungen, entzündliche Darmerkrankungen, Dehydration oder Traumen (Einwirkung auf die Halswirbelsäule) einen entscheidenden Einfluss haben.
Daneben bilden Gefäßerkrankungen einen weiteren Risikofaktor. Das sind krankhafte Veränderungen der Blut- oder Lymphgefäße. Besonders Früh- und Neugeborene weisen eine erhöhte Anfälligkeit für Gefäßverschlüsse auf, da sich um den Zeitpunkt der Geburt die Gerinnungsfaktoren des Kindes, als auch der Mutter ändern.
Erste Warnzeichen
Meist wird der Schlaganfall erst im Laufe der Entwicklung des Kindes durch Anomalitäten festgestellt. Körperliche Anzeichen können sein:
- das Kind greift nicht mit beiden Händen (pathologische Handpräferenz)
- das Kind führt stets nur eine Hand zum Mund
- das Kind bewegt oder strampelt nicht symmetrisch
- erhöhter Muskeltonus
- Krampfanfälle