KEMIE®

Kurzbeschreibung

KEMIE® ist das Synonym für das Vermittlungskonzept, bei dem die zielgerichtete Einbindung der Eltern eines der zentralen Merkmale darstellt, denn: Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie. Inhaltlich setzt KEMIE® auf die Begegnung mit naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen an motivierenden, aus der Lebenswelt der Kinder und Eltern stammenden Phänomenen und Fragestellungen. Dieses Vermittlungskonzept wurde 2016 mit dem Hauptpreis (50.000 €) des Polytechnik-Preises (Stiftung Polytechnische Gesellschaft) ausgezeichnet. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Grundbildung der Öffentlichkeit. Die Nachfrage nach diesem Angebot ist seit 2008 ungebrochen. Die 180 Plätze, die pro Jahrgang für 90 Eltern-Kind-Paare zur Verfügung stehen, sind häufig schon lange im Voraus ausgebucht (KEMIE®).
KEMIE® stellt ein idealtypisches Beispiel für das non-formale Lernen dar. Es erlaubt durch seine spezifische Gestaltung (experimentelle Grundausrichtung, Eltern-Kind-Paare als Zielgruppe) grundlegende Fragen zu untersuchen. So werden erstmals Aussagen über Teilnahmemotive von Kindern und Eltern bei einem experimentell ausgerichteten Lernarrangement gewonnen (Schlüter 2022; Schlüter et al. 2022).
Es werden die Lernwege der Eltern-Kind-Paare analysiert und verglichen, um Kriterien für eine erfolgreiche Bearbeitung von Experimentieraufgaben zu identifizieren. Daraus lassen sich Handlungsempfehlungen für andere Lernorte ableiten (Katharina Emmerich, Dissertationsprojekt).
In der schulischen Laufbahn, aber auch dem Weg zur beruflichen Ausbildung müssen regelmäßig Kurswahlentscheidungen getroffen werden. Untersucht wird an KEMIE®, welchen möglichen Einfluss ein langfristiges Lernarrangement für Kinder zur Vermittlung naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen unter Einbeziehung der Eltern, auf diese Kurswahlentscheidungen hat (Stefan Zellmer, Dissertationsprojekt).


Team

Richard Fisch, Katharina Elisabeth Emmerich
Alissa Brosch, Lena Richter, Isabel Otterpohl, Anna Mensing

Kooperationspartner

Prof. Dr. Doris Lewalter (Lehrstuhl für Formelles und Informelles Lernen, TU München)


Finanzierung



Wichtige Publikationen

Schlüter, B., Strippel, Chr. G., Lewalter, D. & Sommer, K. (2022). Everybody Wants to Experiment: Assessing Motivation to Participate in a Chemistry Family Learning Course. In: Journal of Chemical Education

Zellmer, St., Schlüter, B., Blau, J., Lewalter, D. & Sommer, K. (2022). Vom Labor ins Wohnzimmer - KEMIE® in Zeiten von Corona - Eine vergleichende Untersuchung der Basic Needs in einem außerschulischen Lernarrangement im Präsenz- bzw. Distanzformat. In: Chemkon 29 (S1), S. 331-338.

Schlüter, B., Sommer, K. & Lewalter, D. (2020). Anpassung eines Erhebungsinstruments zur Erfassung der Teilnahmemotivation bei KEMIE® - einem experimentellen Eltern-Kind-Programm. In: K. Sommer, J. Wirth & M. Vanderbeke, Handbuch Forschen im Schülerlabor, Münster: Waxmann, S. 71-78.

Sommer, K., Russek, A., Kleinhorst, H., Kakoschke, A. & Efing, N. (2013a). Kinder und Eltern machen gemeinsame Sache. Chemkon 20 (5), S. 215-219.

Sommer, K., Russek, A., Kleinhorst, H., Kakoschke, A. & Efing, N. (2013b). Konzeption von KEMIE. Chemkon 20 (5), S. 220-233.

Kakoschke, A., Kleinhorst, H., Russek, A., Efing, N. & Sommer, K. (2013). KEMIE im Detail. Chemkon 20 (5), S. 234-339.

Russek, A., Sommer, K. & Leyendecker, B. (2013). Untersuchung zu Einstellungsänderungen bei Eltern durch die Teilnahme am Projekt KEMIE. Chemkon 20 (5), S. 340-342.

Kleinhorst, H., Sommer, K. & Wirth, J. (2013). Untersuchung zum Einfluss der Projektteilnahme auf die Anwendung von Variablenkontrolle bei Grundschülern. Chemkon 20 (5), S. 343-347.

Russek, A., Kakoschke, A. & Sommer, K. (2010). Was bleibt? Untersuchungen über Einstellungen, Werthaltungen und Kenntnissen zur Chemie und zum Chemieunterricht bei Eltern. In: Unterricht Chemie 21 (118/119), S. 94-97.

Sommer, K., Russek, A. & Kleinhorst, H. (2010). KEMIE - Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie. Didaktische Konzeption und Umsetzung eines langfristig angelegten Eltern-Kind-Projektes. In: Chemkon 17 (4), S.1-8.


Dissertationen

Schlüter, B. (2022). Teilnahmemotivation und situationales Interesse von Kindern und Eltern im experimentellen Lernsetting KEMIE®. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum.

Efing, N. (2017). Gespräche über ein Low-cost-Aräometer. Entwicklung und Pilotierung eines methodischen Vorgehens zur effizienten Untersuchung von Eltern-Kind-Interaktion im Lehr-Lern-Arrangement KEMIE®. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum

Kakoschke, A. (2014). Wahrnehmung intendierter Lehrziele in einer Eltern-Kind-Intervention mit dem Schwerpunkt nature of science. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum

Kleinhorst, H. (2013). KEMIEplus - Konzeption und Wirksamkeit von Experimentiereinheiten mit dem Schwerpunkt "naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen". Dissertation, Ruhr-Universität Bochum

Russek, A. (2011). Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie. Entwicklung und Evaluation von speziellen Experimentierangeboten mit dem Schwerpunkt naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum

 

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