Aluminium - Von der Entwicklung einer didaktischen Konzeption für eine Lehrermappe zur bundesweiten Lehrerfortbildung "Aluminium - Zwischen Schule und Industrie"
Kurzbeschreibung
Die fachdidaktische Leitlinie "Stoff-Struktur-Eigenschaften" nimmt im Chemieunterricht eine
zentrale Position ein. Gespeist wird sie durch die Basiskonzepte "Stoff-Teilchen-Beziehung" und
"Struktur-Eigenschafts-Beziehung". Dieser Auseinandersetzung stehen die Fragen nach dem Vorkommen bzw. der
Herstellung des Stoffes sowie Aspekte der Anwendung und des Recyclings komplementär zur Seite. Was bedeutet das für
das Beispiel Aluminium?
Aluminium wird in einem zweistufigen Prozess aus Bauxit unter hohem Energieaufwand gewonnen. Bereits die Gewinnung
von Aluminium lässt sich nicht nur unter chemischem Aspekt behandeln, sondern sie ist eng verflochten mit
physikalischen, (wirtschafts-)geographischen und ökologischen Fragen. Der klassischen Leitlinie des
Chemieunterrichtes folgend lassen sich typische Beziehungen zwischen der Struktur von Aluminium
(Stichwort: Metallbindung) und den daraus resultierenden Eigenschaften aufzeigen. Diese wiederum machen die
Vielzahl von wichtigen Verwendungsmöglichkeiten verständlich. Von besonderer Bedeutung ist ein hocheffizientes
Recycling von Aluminiumprodukten nach der Nutzungsphase.
Das beschriebene Konzept ist nicht nur aus didaktischer Sicht grundlegend, sondern dessen Bedeutung wird von Seiten
der Industrie mit dem Terminus "Kreislaufwirtschaft von Aluminium" noch unterstrichen. Die Kreislaufwirtschaft ist
untrennbar verknüpft mit dem energetischen Aspekt, insbesondere durch die enge Beziehung von Primär- und
Sekundäraluminium. Schule und Industrie haben demnach weitgehend identische Vorstellungen über die Präsentation
des (Werk-)Stoffes Aluminium.
Finanzierung
Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V. (GDA) sowie Unternehmen der Aluminiumbranche
Wichtige Publikationen
Sommer, K.; Aufdemkamp, G.: Rund ums Aluminium - Schülerlabor und Tandemfortbildung. In: Chemie in unserer Zeit 43 (2009) 6, S.408-416.
Sommer, K. (Hrsg.): Aluminium. Unterricht Chemie 13 (2002) 68
Sommer, K.: Aluminium - Arbeitsblätter für den Unterricht. www.aluinfo.de (Schule und Unterricht) 2001
Das Citrusflavonoid und Antioxidationsmittel Naringin
Kurzbeschreibung
Die praktische Anwendung bereits erlernter Fachmethoden und Basiskonzepte ist eine Anforderung
an die Lernenden, die laut den Bildungsstandards in einem zeitgemäßen Chemieunterricht besondere Relevanz finden
sollte. Genau das wird durch die im Rahmen dieser Arbeit entwickelte experimentell ausgerichtete Unterrichts- bzw.
Praktikumseinheit für die Oberstufe bzw. für die praktische Chemie-Ausbildung zu Beginn des Hochschulstudiums
umgesetzt.
Aus thematischer Sicht wird hierzu die Stoffgruppe der Citrusflavonoide bearbeitet. Dieses in der Regel im
Chemieunterricht nicht behandelte Thema zeichnet sich durch eine hohe Alltagsrelevanz aus und lässt sich
zudem inhaltlich durchaus selbstständig von den Lernenden erschließen.
Die experimentelle Erschließung, wissenschaftliche Absicherung und didaktisch-methodische Aufbereitung dieses
Themas stellt einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit dar, da dieses Themengebiet in der fachdidaktischen
Literatur so gut wie nicht erschlossen ist.
Zur methodischen Umsetzung werden gestufte Lernhilfen eingesetzt. Dieses bis dato nur zur Unterstützung rein
kognitiver Aufgaben eingesetzte Methodenwerkzeug wird im Rahmen dieser Arbeit erstmals auch bei selbstständigen
Schülerexperimenten genutzt.
Durch die Evaluation der Leistungen der Probanden liegen zudem detaillierte Aussagen über den Kenntnisstand
hinsichtlich funktioneller Gruppen und einfacher nasschemischer Nachweisverfahren vor.
Die Erschließung des Themengebietes der Citrusflavonoide, die Anwendung gestufter Lernhilfen auf praktische
Schülerexperimente sowie konkrete evaluative Daten über den Kenntnisstand der Lernenden sollen als Impuls für
eine zeitgemäße Ausbildung in Schule und Hochschule dienen.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Armin Reller & Dr. Jan Hanss (Lehrstuhl für Festkörperchemie, Universität Augsburg)
Finanzierung
Wichtige Publikationen
Wieczorek, R.; Sommer, K.: Antioxidantien - Die Opferanoden der Natur!? In: Praxis der Naturwissenschaften Chemie - Chemie in der Schule 61 (2012) 4, S. 16-22.
Wieczorek, R.; Sommer, K.: Demonstrating the Antioxidative Capacity of Substances with Lightsticks. In: Journal of chemical education 88 (2011) 4, S. 468-469.
Wieczorek, R.; Sommer, K.: Abgestufte Lernhilfen und deren Einsatz bei eigenverantwortlichen Schülerexperimenten. In: Unterricht Chemie 19 (2008) 106/107, S. 88-93.
Wieczorek, R.: Das Citrusflavonoid und Antioxidationsmittel Naringin - Experimentelle Erschließung und didaktisch methodische Umsetzung für Schule und Hochschule unter besonderer Berücksichtigung gestufter Lernhilfen. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum 2008
Chemie im CYBER-CLASSROOM - Untersuchung zu Lernwirksamkeit und motivationalen Aspekten von stereoskopischen 3D-Visualisierungen im Chemieunterricht
Kurzbeschreibung
Für Kinder und Jugendliche sind Kinofilme in 3D mittlerweile wohl ganz normal, aber 3D im Chemieunterricht klingt zunächst wie eine ferne Zukunftsvision. Durch das Bildungssponsoring von Evonik wird jedoch ermöglicht, dass diese moderne Technik schon heute Einzug in die Schule erhält. Inwiefern diese technische, visuelle Innovation und die erstellten Lerninhalte sich auf den Lernerfolg und die Motivation der Lernenden im Chemieunterricht auswirken, wird in diesem Projekt untersucht. Dabei gilt es zunächst ein didaktisches Konzept für die 3D-Lernmodule zu entwickeln, die Visualisierung danach zu erstellen sowie Schüler- und Lehrermaterialien zu erstellen, um eine unterrichtspraktische Umsetzung bestmöglichst zu unterstützen. Über eine empirische Begleituntersuchung mittels Fragenbögen, Interviews und Videoanalysen gilt es dann Lernwirksamkeit und motivationale Effekte zunächst unter Labor- und später unter Realbedingungen zu erheben.
Kooperationspartner
Evonik
Industries AG,
Visenso GmbH
Materialien
#Erklärvideos
Kurzbeschreibung
Das Projekt "Digitalisierung in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden: Orientierung und Gestaltung
ermöglichen" (DiAL:OGe) hat zum Ziel, die Digitalisierung in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden sinnvoll zu verankern
sowie eine entsprechende Fortbildungskultur innerhalb der Ruhr-Universität Bochum zu etablieren. Dies geschieht durch die
strukturierte Verbindung zwischen Fachdidaktiken, Fachwissenschaften und Bildungswissenschaften und unter Einbeziehung der
international ausgewiesenen Digitalisierungsforschung an der Ruhr-Universität Bochum in fünf Dialogräumen und dem Innovation
Field Lab. Die Maßnahmen werden durch eine umfassende Evaluation und Qualitätssicherung
begleitet (mehr Informationen).
Als einer von fünf Dialogräumen wird im #Erklärvideos das didaktische Potential von Erklärvideos erforscht.
#Erklärvideos zielt darauf ab, ein theoriebasiertes, wissenschaftlich fundiertes Seminarkonzept zu entwickeln,
das die erforderlichen Kompetenzen fördert, Erklärvideos aus fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher
Perspektive kriteriengeleitet analysieren und bewerten zu können. Durch die fächerübergreifende Zusammenarbeit
der Fachbereiche Chemie, Latein und Bildungswissenschaft wird hier die interdisziplinäre und nachhaltige Einbindung
in die Lehramtsausbildung an der Ruhr-Universität Bochum sichergestellt.
Finanzierung
DiAL:OGe wird im Rahmen der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung"
von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
vom 01.03.2020 - 31.12.2023 gefördert.
Forscher Ferien
Kurzbeschreibung
Das Ziel der Forscher Ferien ist es, den Kindern aus sozial benachteiligender Umgebung
vielfältige Begegnungen mit Naturwissenschaften zu ermöglichen. Dabei sollen Neugier und Interesse geweckt
und bislang unentdeckte Potentiale für die Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften freigelegt werden.
Im Mittelpunkt stehen Kinder in der zweiten Phase ihrer Grundschulzeit - konkret am Ende der dritten
Jahrgangsstufe. Kinder dieses Alters eint, dass sie unabhängig von ihrem Leistungsstand den Naturwissenschaften
eine hohe Aufgeschlossenheit entgegenbringen.
Das didaktische Konzept stellt naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen in den Mittelpunkt.
Sie kommen zum Einsatz, um Fragen, welche aus der Begegnung mit naturwissenschaftlichen Themen entspringen,
experimentell zu beantworten. Die Kinder bleiben sich dabei nicht selbst überlassen, sondern werden angeregt,
auf der Basis von zunächst nacharbeitend formulierten Versuchsvorschriften später anwendungsorientierte bis hin
zu problemlösenden Fragestellungen gemeinsam zu bearbeiten.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Reinhard Demuth (Didaktik der Chemie, IPN, Universität Kiel)
Prof. Dr. Cornelia Gräsel (Institut für Bildungsforschung, Universität Wuppertal)
GGS Bochum-Hofstede (Rektor: Gerhard Blaschke)
Finanzierung
Wichtige Publikationen
Sommer, K. et al. (2011). Forscher Ferien Dokumentation. Bochum/Bonn: Deutsche Telekom Stiftung (240 Seiten + CD)
Sommer, K. et al.: Forscher Ferien - Eine naturwissenschaftliche Sommerschule für Grundschulkinder aus sozial benachteiligten Umgebungen. In: Unterricht Chemie 23 (2011) 123, S.22-29.
Demuth, R.; Sommer, K.: Forscher Ferien. In: MNU Primar 1 (2009) 1, S. 20-25.
Demuth, R.; Efler-Mikat, D.; Kleinert, K.: Das Projekt Forscher Ferien - ein erster Erfahrungsbericht über ein Forschungsprojekt zur Kompensation von Lerndefiziten mit außerschulischen Lernangeboten. In: Chemkon 15 (2008) 2, S.63-68
Pressetermine
Im Garten des Bundespräsidialamtes Schloss Bellevue (02.07.2008, Berlin)
Forscher Ferien kompakt
Kurzbeschreibung
Im Projekt "Forscher Ferien kompakt" soll ermittelt werden, inwieweit durch
ein erweitertes didaktisches Konzept die Forscher Ferien unter veränderten Rahmenbedingungen
und in anderen Kontexten erfolgreich umgesetzt werden können. Zielgruppe sind Schülerinnen und
Schüler mit Migrationshintergrund bzw. aus sozial benachteiligten Elternhäusern am Ende der
Grundschulzeit.
Im Rahmen des Vorgängerprojektes "Forscher Ferien" wurde ein didaktisches Konzept zur
Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund bzw. aus sozial benachteiligten Elternhäusern
entwickelt und mehrfach erprobt. Die Maßnahme besteht aus einem 14tägigen
naturwissenschaftlich geprägten Sommercamp und einer Arbeitsgemeinschaft "Naturwissenschaft",
die schuljahresbegleitend durchgeführt wird. Die Wirksamkeit der Maßnahme ist empirisch belegt
und in Form eines Handbuches dokumentiert (vgl. Projektpublikation). Allerdings erweist sich
diese Form der "Forscher Ferien" als zu zeitintensiv, was ihrer Verbreitung und stärkeren
Nutzung (beispielsweise im außerschulischen Bereich - Stichwort: Ganztagsangebot)
entgegenwirkt.
Finanzierung
Wichtige Publikation
Sommer, K. et al. (2011). Forscher Ferien Dokumentation. Bochum/Bonn: Deutsche Telekom Stiftung (240 Seiten + CD)
Materialwissenschaft & Darstellung in Schulbüchern
Kurzbeschreibung
Die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen im Bereich der Mobilität,
Ökologie, Medizin etc. ist abhängig von der Entwicklung und dem Einsatz geeigneter Materialien
- Schwerpunkte der Materialwissenschaft. Es stellt sich jedoch die Frage, ob in der Schule
Forschungsfelder dieser interdisziplinären Ingenieurwissenschaft als Unterrichtsgegenstand
aufgegriffen werden.
Hintergrund der Untersuchung ist die Tatsache, dass aufgrund des Fächerkanons formelles Lernen von
materialwissenschaftlichen Inhalten im Schulunterricht nur im naturwissenschaftlichen Fächerkanon
erfolgen kann. Dort bietet sich die Möglichkeit, naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten in
technikrelevanten Anwendungskontexten zu vermitteln (vgl. Ziefle, Jakobs, 2009).
Es fehlen jedoch bislang Daten, inwiefern materialwissenschaftliche Inhalte bereits Eingang
in die naturwissenschaftlichen Fächer, explizit in die Chemie, gefunden haben.
Um eine erste Aussage treffen zu können, werden historische und aktuelle Chemieschulbücher der
Sekundarstufe I mittels der Qualitativen Inhaltsanalyse (nach Mayring) untersucht. Schulbücher
bieten sich als Untersuchungsgegenstand im Besonderen an, weil sie die gesellschaftlich
anerkannten Schwerpunkte einer Gesellschaft widerspiegeln (vgl. Wiater).
Die curriculare Konzeption eines obligatorischen Chemieunterrichtes in der Sekundarstufe I
begründet die Fokussierung auf diese Jahrgänge.
Damit ergibt sich die Möglichkeit eine Aussage über den Stand und die Entwicklung
materialwissenschaftlicher Themenfelder - Anwendungskontexte, Fertigungstechniken und
Werkstoffcharakterisierungen - in Chemieschulbüchern zu treffen.
Zu diesem Zweck wird ein Kategoriensystem entwickelt, das anschließend in einem Workshop mit
Experten aus dem Bereich der Materialwissenschaft diskutiert wird.
Um die Relevanz der gefundenen Beispiele hinsichtlich ihrer Aussagekraft für die
materialwissenschaftliche Praxis einschätzen zu können, wird darüber hinaus eine Fragebogenstudie
mit Materialwissenschaftlern über Anwendungsbeispiele, Fertigungstechniken und
Charakterisierungsverfahren durchgeführt.
Die über verschiedene Methoden gewonnenen Daten ergeben somit einen Überblick über das
Vorhandensein relevanter materialwissenschaftlicher Forschungsschwerpunkte
(aus Sicht der ingenieurwissenschaftlichen Community) in aktuellen und historischen
Chemieschulbüchern. Damit eröffnen sich Optionen für Handlungsempfehlungen zur Einbindung von
technikrelevanten Themen im Chemieunterricht.
Kooperationspartner
Prof. Dr.
Alexander Hartmaier (ICAMS, Ruhr-Universität Bochum),
Prof. i.R. Dr. Michael Pohl (Lehrstuhl für Werkstoffprüfung, Ruhr-Universität Bochum),
Dr. Frank Fischer (Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.)
Wichtige Publikationen
Sauer, A., Sommer, K.: Untersuchung von Chemie-Schulbüchern in Bezug auf materialwissenschaftliche Inhalte - dargestellt am Verfahren der Werkstoffprüfung. In: P. Knecht et al. (Hrsg.): Methodologie und Methoden der Schulbuch- und Lehrmittelforschung. Klinkhardt Verlag, Bad Heilbrunn 2014
"Prüfstelle Schülerlabor" mit der DGM-Wanderausstellung
Kurzbeschreibung
Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM) hat im Wissenschaftsjahr 2009
die Wanderausstellung "Forschungsexpedition im Land der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik" mit
finanzieller Unterstützung des BMBF aufgebaut. Die Wanderausstellung besteht aus verschiedenen interaktiven
Stationen - vom Lichtmikroskop über die Zugmaschine bis zu "Formgedächtnismetallen". Ziel der Wanderausstellung
ist es, die Öffentlichkeit, besonders Schülerinnen und Schüler, über Methoden und Entwicklungen in diesem
Themengebiet zu informieren. Darüber hinaus wurde die Idee geboren, die "Forschungsexpedition" für ein
Schülerlaborprojekt nutzbar zu machen. Für die Durchführung bot sich das Alfried Krupp-Schülerlabor der
Ruhr-Universität Bochum aufgrund seines interdisziplinären Charakters (Beteiligung aller 20 Fakultäten der RUB)
an.
Bei Auseinandersetzung mit den Inhalten und Methoden der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik werden die
engen Beziehungen zum Fach Chemie deutlich. Es liegt nahe, das didaktische Konzept des Schülerlaborprojektes
"Prüfstelle Schülerlabor" an einer der zentralen chemiedidaktischen Leitlinien "Stoff-Struktur-Eigenschaften"
zu orientieren, diese wird ergänzt durch die "Verwendung" der Werk-Stoffe. Durch die bestehenden engen
Verknüpfungen zwischen den Disziplinen besteht in der "Prüfstelle Schülerlabor" die Möglichkeit, dass die
Schülerinnen und Schüler ihr fachspezifisches Wissen einbinden und einen Transfer auf andere
Wissenschaftsdisziplinen vornehmen.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Michael Pohl & Lorenz Gerke (Lehrstuhl für Werkstoffprüfung, Ruhr-Universität Bochum)
Prof. Dr. Alexander Hartmaier & Benjamin Schmaling (Micromechanical and Macroscopic Modelling, ICAMS, Ruhr-Universität Bochum)
Dr. Frank Fischer (Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.)
Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum
Wichtige Publikationen
Schülerübungen im Chemieunterricht
Kurzbeschreibung
Schülerübungen umfassen das eigenständige Experimentieren von Schülern - mit Ausnahme der vor
der Klasse vorgeführten Schülerdemonstrationsexperimente. Der Begriff Schülerübung steht synonym zu
Schülerexperiment und Schülerversuch. In der aktuellen Diskussion um die Bildungsstandards rücken die
Schülerübungen wieder verstärkt in den Blickpunkt und erhalten mit dem Kompetenzbereich "Erkenntnisgewinnung"
eine entsprechende Plattform.
Das Projekt verfolgt das Ziel, ein umfassendes Bild bezüglich der Schülerübungen im Chemieunterricht der
bayerischen Realschule zu zeichnen; dazu gehören Häufigkeit, Themen und vor allem Konzeptionen. Das
Untersuchungsdesign für die Erhebung des IST-Zustandes sieht einen mixed-methods-Ansatz vor, bei dem
schriftliche Befragung mittels Fragebogen und Interviews kombiniert werden. Für die Datenauswertung wird die
qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring gewählt.
Aus den gewonnenen Ergebnissen sollen mögliche Handlungsperspektiven für die Unterrichtspraxis entwickelt
werden.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Peter Pfeifer (Didaktik der Chemie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Wichtige Publikationen
Schaffer, S.; Pfeifer, P.: Ziele von Schülerexperimenten. In: UC 22 (2011) 126, S.10-13.
Pfeifer, P.; Schaffer, S.; Sommer, K.: Schülerexperimente im Unterricht. In: Unterricht Chemie 22 (2011) 126, S. 2-9.
Metzger, S.; Sommer, K.: "Kochrezept" oder experimentelle Methode? Eine Standortbestimmung von Schülerexperimenten unter dem Gesichtspunkt der Erkenntnisgewinnung. In: MNU 63 (2010) 1, S. 4-11.
Sommer, K.; Metzger, S.: Schülerübungen im Chemieunterricht der Realschule in Bayern - Zwischen Lehrplan, Schulalltag und Bildungsstandards. In: Experimentelle Aufgabenstellungen im Chemieunterricht. Akademiebericht, Dillingen 2008, S. 47-58.
Metzger, S.: Schülerübungen im Chemieunterricht der bayerischen Realschule - Eine empirische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen. Dissertation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 2007
Kriterien für eine verständliche Versuchsvorschrift
Kurzbeschreibung
Das Experiment nimmt im Chemie-Unterricht für den Erkenntnisgewinn und damit auch im Hinblick auf den Erwerb prozessbezogener Kompetenzen eine zentrale Stellung ein. Die durchzuführenden experimentellen Handlungen werden unter Verwendung fachmethodischer Begriffe in Versuchsvorschriften präsentiert. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Schüler (n = 645; Jahrgangsstufen 7 bis 13) die fachmethodischen Begriffe in Versuchsvorschriften erkennen und sie adäquat ersetzen. Es wurden Arbeitstechniken, Trennverfahren und (Nachweis-)Reaktionen betrachtet. Die Datenauswertung erfolgte mittels der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Es zeigt sich, dass eine altersabhängige Steigerung der fachmethodischen Kompetenz vorhanden ist - gleichwohl sind die Defizite nicht zu übersehen. Besonders interessant ist, dass die aus dem Alltag bekannten Begriffe, die zugleich einen fachsprachlichen Begriffsinhalt besitzen, deutlich seltener als Fachbegriffe identifiziert werden. Dies legt die Vermutung nahe, dass sie nur unzureichend in das fachsprachliche Repertoire integriert werden.
Finanzierung
Wichtige Publikation
Sommer, K.; Strippel, Ch.; Schaffer, S.; Wieczorek, R.: Umgang mit fachmethodischen Begriffen in Versuchsvorschriften. In: Beiträge zur Qualitativen Inhaltsanalyse des Instituts für Psychologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt 21 (2013)
Untersuchungen zum Verständnis von Fachmethoden der Chemie im Spannungsbogen - Schule, Hochschule, Öffentlichkeit - dargestellt am Beispiel Chromatographie
Kurzbeschreibung
Eine bildwissenschaftliche Betrachtung zeigt, dass Bilder schon zu Zeiten der Alchemie
eine wichtige Bedeutung in den Naturwissenschaften besaßen. Ihre Anleitungs- und Dokumentationsfunktionen
wurden im Laufe der Zeit um die Funktion der Erkenntnisgewinnung erweitert. Gerade bei der chemischen Fachmethode
der Chromatographie - "the separation method of the 20th century" - lassen sich sowohl durch besonders
ästhetische Realbilder (z.B. Ergebnisse der Papier- und Dünnschichtchromatographie) als auch durch Datenbilder
(z.B. Ergebnisse der Gas- oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie) neue Erkenntnisse gewinnen.
Bei einer solch hohen Bedeutung von Bildern mit ausgeprägter ästhetischer Prägnanz stellt sich aus
chemiedidaktischer Perspektive die Frage, ob es bei Lernenden einen Zusammenhang zwischen ihrem mentalen Bild
von Chromatographie und ihrem Verständnis über diese Fachmethode gibt. In diesem Themenfeld zeichnet sich eine
erhebliche Forschungslücke ab, so dass es zunächst Ziel sein muss, ein entsprechendes Untersuchungsdesign incl.
Auswertungsinstrumente zu entwickeln.
Gemäß eines Mixed Methods-Ansatzes werden qualitative und quantitative Methoden empirischer Bildungsforschung
kombiniert. Das quasi-experimentelle Untersuchungsdesign beinhaltet zudem entsprechend konzipierte
Experimentiereinheiten in Form von Schülerlaborprojekten, Hochschulpraktika oder "busking activities".
Die Datenerhebung erfolgte mit Schülerinnen und Schülern der 7. Jahrgangsstufe, mit Studierenden der
Fachrichtung Chemie sowie mit Besuchern des Deutschen Museums in München und des Techniquest in Cardiff (GB).
Die Datenauswertung basiert auf der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Roland Fischer
(Lehrstuhl Anorganische Chemie II, Ruhr-Universität Bochum)
Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum
Wichtige Publikationen
Lorke, J.; Sommer, K.: Teaching chromatography in secondary school - an investigation concerning grade, context, content, experiments and media. Problems of Education in the 21st Century, (19), S. 63-69.
Lorke, J.: Untersuchung zum Zusammenhang von Bild und Verständnis der Fachmethode Chromatographie - Eine Mixed Methods-Studie in Schule und Schülerlabor. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum 2011
Untersuchungen zum Verständnis der Funktionsweise des Soxhlet-Apparates
Kurzbeschreibung
Physikalische Trennverfahren stellen einen zentralen Bereich von Fachmethoden der Chemie dar.
Drei der grundlegenden physikalischen Trennverfahren (Extraktion, Destillation und Filtration) sind in der
Soxhlet-Apparatur vereint. Die Extraktion nach Soxhlet stellt eine der wichtigsten Methoden zur vollständigen
Isolierung von Naturstoffen, z.B. Fette, dar.
Ziel der Untersuchung ist es, das Verständnis für die Funktionsweise dieser Apparatur zu erfassen.
Das Untersuchungsdesign sieht eine Pre-Post-Fragebogenstudie mit Kontrolle des Vorwissens vor, wobei ein
offenes Aufgabenformat gewählt wird. Die Stichprobe umfasst Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe sowie der
Oberstufe, angehende Chemielaboranten, Studierende mit Chemie im Nebenfach und Studierende für das Lehramt
(Chemie). Die Daten werden mittels der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Die erzielten Ergebnisse lassen u.a. Aussagen über das Vorhandensein bestimmter Fachkonzepte bei den
jeweiligen Probandengruppen und deren Einfluss auf die Wiedererkennung beim Soxhlet-Apparat zu.
Kooperationspartner
Dr. Sabine Lehmann-Grube (Institut für Erziehungswissenschaften und Psychologie, Abteilung Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik, Universität Stuttgart)
Finanzierung
Wichtige Publikationen
Lehmann-Grube, S.: Content analysis of task solutions as a means to generate achievement scores. In: Ph. Mayring et al. (Hrsg.): Mixed Methodology in Psychological Research. Sense Publishers, Rotterdam 2007, S. 47-65.
Bienholz, A.; Sommer, K.: Teebeutel statt Soxhlet-Apparat. In: Unterricht Chemie 17 (2006) 94/95, S. 48-52.