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©2012-02-16

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RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM
Germanistisches Institut
Sektion Skandinavistik

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ivulkan

Island und der Vulkanismus
Diese Karte ist partiell Maus-sensitiv (Imagemap). Sie können daher mittels Mausklick auf bestimmte Kartenteile direkt zu entsprechenden Themen springen!

islandg.jpg (97822 Byte)

Vulkanismus hat schon immer den Menschen fasziniert. Die Kombination aus Zerstörung und Genese, die unbezwingbare Naturgewalt und die schnelle Veränderung der Landschaft war attraktiv, solche Pänomene wurden schnell in den Bereich der Mythologie und Religion integriert. Heute kann mit einem wissenschaftlichen Ansatz vieles nüchtern betrachtet werden, die Faszination jedoch bleibt.

Island liegt genau auf dem Mittelatlantischen Rücken. Hier ist die Erdkruste besonders dünn, zwei tektonische Platten driften hier auseinander. Das Island im nördlichen Atlantik ist ein Produkt der geologischen Aktivität in diesem Gebiet. Immer wieder drängt flüssiges Erdinneres (Magma) an die Oberfläche und erscheint dort als Lava. Je nach Herkunft und Zusammensetzung gibt es verschiedene Typen von Lava. Die Viskosität kann sehr unterschiedlich sein, die Formen vielfältig: Asche, Staub, Tuff und Bimsstein, schwere Brocken, dünnflüssige Ströme und auch unterirdisch erstarrte Magma, die später durch Erosion freigelegt imposante Säulen bilden kann (Basalt). Durch wiederholte Vulkanausbrüche können sich Kegel bilden, aber auch Spalten, Seen und großflächige Ebenen. Wasser im Boden wird erhitzt und kann so heiße Quellen und Schlammtümpel bilden. Die spektakulärsten Springquellen sind die Geysire, die mehr oder weniger periodisch Wasser- und Dampffontainen gen Himmel sprühen.

Neben den festen Produkten aus vulkanischer Aktivität gibt es noch Gase, die meist besonders schwefelhaltig sind. Alles in allem scheint daher der Aufenthalt in der Nähe solch aktiver Erde kaum erstrebenswert. Und doch hat der Mensch auch oder gerade hier immer wieder gesiedelt. Die vulkanischen Aschen hinterlassen nämlich mineralreiche Schichten, Pflanzen können hier später u. U. wesentlich besser wachsen. Bestimmte magmatische Gesteine sind verwertbar.

Der Vulkan Hekla im Süden Islands ist einer der aktivsten Vulkane. Im Jahr 1104 wurde ein gewaltiger Ausbruch der “Hexe” verzeichnet. Immer wieder (168mal) ist die Hekla danach erneut ausgebrochen. Die letzten Aktivitäten waren im Januar 1991 und im Februar 2000. Neben Explosionen und Ascheregen treten Fluorwasserstoffgase  aus. Diese Stoffe können Weiden und Vieh vergiften. Die größte Katastrophe wurde durch einen Ausbruch des Laki im Jahre 1783 ausgelöst: 10.500 Bewohner kamen infolge des Ascheregens, der Gase und der nachfolgenden Hungersnot ums Leben.

Thingvellir, ein alter Versammlungsplatz mit faszinierender Akustik und von klaffenden Spalten zerfurcht, soll z. B. auch der Ort der Abstimmung der wikingischen Isländer über die Anahme der christl. Religion gewesen sein. Als das Allthing gegen 1000 hierüber abstimmte und uneinig war, meldete ein Bote, dass Lava den Hof des Wikingerführers Thorodd bedrohe. Die eine Partei argumentierte, das sei ein Zeichen der erzürnten Götter. Snorri weist daraufhin auf die weite Fläche des Thingvellirs mit der erstarrten Lavabedeckung aus früheren Zeiten. “Und über wen waren die Götter erbost, als all diese Lava ausgeflossen ist?” Die Abstimmung fiel zugunsten des Christentums aus...

Folgende Vulkane gehören zu Island und Umgebung: Krafls, Sveinagja, Askja, Kverkfjöll, Grimsvötn, Öraefajökull, Laki, Aldgja, Katla, Eldeyjar, Eyjafjalljökull, Trölladyngja, Hekla, Heimaey und Surtsey. Nördlich von Island gibt es noch den Vulkan Beerenberg. Das Gebiet um den Myvatn eignet sich neben dem Thingvellir mit seinen geologischen und landschaftlichen Reizen besonders für einen Besuch.
Der Ausbruch des Eyjafjalljökull unter dem gleichnamigen Gletscher beeinträchtigte in 2010 durch Aschewolken auch den internationalen Flugverkehr. Auf einer Wikipedia-Seite zum Eyjafjalljökull können Sie weitere Informationen zum Vulkan, seiner Eruptionsgeschichte und die Region erhalten. In 2011 sorgte der Ausbruch des Grímsvötn für Aufmerksamkeit. Allgemeine Wiki-Informationen zum Thema Vulkane in Island gibt es natürlich auch.