Islands
Gletscher
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1/9 Islands sind von Gletschern bedeckt, das sind ca. 11.888 km² Schnee- und Eisflächen in Form von Kargletschern, Talgletschern und imposanten Plateaugletschern. Der größte ist der Vatnajökull im Süden. Mit 8.300 km² ist er der größte Gletscher Europas und nach der Antarktis und dem Inlandeis Grönlands
die drittgrößte Eismasse der Welt. Seine Schichten türmen sich bis auf Dicken von 1000 m, der Durchschnitt liegt bei 420 m. Der Vatnajökull wurde früher sogar von Bauern mitsamt Schafherden oder der Heuernte überquert, da so die nördlich gelegenen Plätze nach 50 km Eiswanderung genutzt werden konnten! Aber auch vom Inland überquerten Fischer
und Holzsammler den Gletscher, bis der damalige Hafen von Kambstun im 16. Jhd verfiel.
Als Experimentierfeld diente er z. B. 1912 den Forschern P. Koch (DK) und A. Wegener (D), um die Verwendung von zähen isländischen Pferden für eine Grönlandeis-Expedition zu testen. Heute wird er regelmäßig von Mitgliedern der isländischen Gletschergesellschaft examiniert, wobei u. a. Wetterbeobachtungen durchgeführt werden. Zusammen mit dem Myrdalsjökull, den Hängen des Kegelvulkans Eyjafjalljökull und dem zentralen Hochland bildet er eine Wetterscheide. Im Süden existieren wärmere ozeanische Luftströmungen, durch einen Ausläufer des Golfstrom (Irmingerstrom) bedingt, während im Norden kältere und trockenere polare Luftmassen vorherrschen. An den Südhängen treten daher sehr starke Niederschläge auf.
Die Gletschereismassen fließen unter dem Eisdruck und schleifen so mit dem mitgeführten Geröll den Untergrund. An den Rändern der Gletscher entstehen so Schotterfelder (Moränen), Kies- und Sandablagerungen. Ebenso führen die zahlreichen Gewässer, die aus den Gletschern entstehen Sedimente mit sich. Der größte Sander ist der Skeitharasandur mit einer Breite von bis zu 30 km und
einer Länge von ca. 50 km. Die Fläche von 1.000 km² südlich des Vatnajökull war bislang nahezu unüberwindbar und wurde straßenbautechnisch erst 1970 mit kilometerlangen Dämmen und einer Brücke überwunden.
Weitere große Gletscher sind der Langjökull im mittleren Westen 100 km von Reykjavik gelegen, der zentral gelegene Hofsjökull sowie der nördliche Drangajökull. Der Öraefajökull
bildet als südlichster Gletscher auf dem Kegelvulkan am Rande des Vatnajökull die Ostgrenze des Skeitharasandur. |