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Island ist die zweitgrößte Insel Europas und vulkanischen Ursprungs. Sie liegt
mit ihrer Hauptmasse auf der Kreuzung des Mittelatlantischen Rückens mit dem
Wyville-Thomson-Querrücken im Bereich 63° 23,4´ und 66° 32,3´ nördl. Breite sowie
13° 29,6´ und 24°31,1´ westl. Länge, quasi genau auf der Mitte von der Luftlinie
Moskau-New York. Nach Ostgrönland sind es 290 km, die Färöern mit 435 km und Schottland
mit 812 km liegen schon weiter entfernt, norwegisches Festland erreicht man erst nach
970km und von Hamburg aus muß man 2000 km weit reisen, um die Republik Island zu
besuchen.
Floki Vilgerðarson nannte diese Insel so, als er Ende des 9. Jh. die Küste erreichte.
Besiedelung erfolgt(e) quasi nur an den Randzonen, in Tälern und den süd- und
südöstlichen Tiefebenen. Island weist in Europa die geringste Bevölkerungsdichte auf.
Angesichts der Tatsache, daß über die Hälfte aller Islander in der Region Reykjavík
leben, liegt die restliche Bevölkerungsdichte unter 1 pro km². Haupteinnahmequelle ist
der Fischfang. Island beansprucht seit 1975 eine 200 Seemeilenzone, was während der
schrittweisen Erweiterung der anfänglichen 3-Meilenzone (ab 1954) zu erheblichen
Differenzen mit dem englischen Nachbarn führte (Dorschkrieg). Grundlage hierfür ist die
Erklärung des isländischen Festlandsockels zum isländischen Territorium. Diese
Erweiterung soll die Fischgründe vor Überfischung durch andere Nationen schützen.
Das erste isländische Parlament (Allthing - AlÞingi) trat 930 zusammen, verlor unter
dänischem Einfluß jedoch seine Rechte und wurde 1800 aufgelöst. 1843 wurde es mit
beratender Funktion wieder eingesetzt werden und konnte zum 5. Januar 1874 die neue
isländische Verfassung erstellen. Die Nationalhymne O, guð vors lands! aus
dem Jahre 1874 wurde von Sveinbjörn Sveinbjörnsson komponiert. Am 17. Juni 1944 wurde
die jüngste Verfassung proklamiert, seitdem ist Island eine unabhängige
parlametrisch-demokratische Republik mit einem vom Volk gewählten Staatspräsidenten
(Forseti Íslands).
Die Regierung wird durch den Ministerpräsidenten, das Kabinett und die Minister
gebildet. Lokale Behörden regeln die Verwaltung, die Bezirke beruhen auf alten kommunalen
Distrikten im Gegensatz zu den kirchlichen Distrikten anderer nord. Länder. Island wird
verwaltungstechnisch in 8 Regionen mit 23 sýslur (vergleichbar mit Landkreisen) und 23
kaupstaðir (Kauf)Städten gegliedert. Der höhere Beamte dieser 46 Einheiten nennt sich
syslumaður (Landrat) bzw. bærjarfógeti (Stadtvogt).
90% der Bevölkerung sind Evangelisch-Lutheranischer Konfession. 0,7% sind
Römisch-Katholisch, 2,5% gehören anderen Konfessionen an. Die Landesverteidigung wird
durch amerikanische NATO-Truppen gewährleistet. Es existiert eine NATO-Basis in Form des
Luftwaffenstützpunkts bei Keflavík.
Zu den Besonderheiten Islands gehört zweifelsohne die Natur mit den geologischen
Erscheinungsformen des Vulkanismus, den vielfältigen Erscheinungsformen des Wassers
(Gletscher, Waserfälle, Geysire, ...) sowie das durch den Golfstrom bedingte
relativ milde Klima. Im Winterhalbjahr gibt es Zeiten mit nur 3 Stunden Tageslicht, in den
Nächten ist das Polarlicht besonders gut zu beobachten, im Sommer hingegen gibt es
Nächte, die taghell sind (subpolare Lage). |