„Glück auf, Bochum!“ hieß es in diesem Sommersemester für alle Beteiligten. Dabei wurden wir während der Probenzeit und der Konzerte von einem Team der Magazinsendung „tv.RUB” begleitet, die eine Dokumentation über das SBR drehten, welche Sie auch heute noch auf unserem YouTube-Kanal finden. Mit dem „Steigerlied“ und „Bochum“ als Hommage an die Heimat im letzten Jahr des Ruhrgebiet-Bergbaus war uns die Begeisterung der Besucher:innen in den „Kohle, Stahl und Sinfonie“-Konzerten sicher.
Wir erfüllten uns in diesem Semester mit einer Lied-Kombination, die die Seele Bochums verkörpert, einen lang ersehnten Wunsch: Aus dem „Steigerlied“ und Herbert Grönemeyers „Bochum“ zauberte Manuel Hilleke eigens für das SBR ein mitreißendes Arrangement. Selbstverständlich durfte dabei sowohl musikalisch als auch optisch eine Bergwerksszene nicht fehlen – und so fuhren unsere Schlagwerker mit Helmen und Stirnlampen bei gedimmtem Licht und viel Dampf in den Stollen ein. Das Publikum belohnte uns an beiden Konzerttagen schon vor der Pause mit Standing Ovations und großem Applaus. Bei so viel Heimatgefühlen rührten wir sogar einige unserer Zuhörer:innen zu Tränen.
Das übrige Programm prägten Abenteurer wie Indiana Jones, zu dem wir einen kurzen Abstecher in die Archäologie-Vorlesung machten, oder Robinson Crusoe, der uns mit auf eine gefährliche Karibikinsel nahm. Mit Aladdin segelten wir auf dem fliegenden Teppich durch die Nacht und besuchten den Glöckner Quasimodo in Notre Dame. Unser Hauptwerk brachte uns auf die Spuren von Phileas Fogg, dem Abenteurer von Autor Jules Verne. Einmal um die Welt – und das in „nur“ 80 Tagen. Keine leichte Wette für das 19. Jahrhundert, die Fogg da abgeschlossen hatte.
Mit dem Zug durchquerten wir musikalisch zuerst Europa, ritten dann auf einer Elefantenkarawane durch den Orient und gerieten schließlich noch in ein Gefecht zwischen Ureinwohner:innen der amerikanischen Steppe – oder waren es kostümierte Schlagzeuger? Kurz vor Ende der Wette hatten wir dann auch das Bochumer Audimax wieder erreicht und einen neuen Weltrekord aufgestellt: in elf Minuten um die Welt. Erstmals rundeten gleich zwei Zugaben die Konzerte ab und als Finale sang sogar das Publikum zu unserer musikalischen Untermalung das Steigerlied mit – ein besonderer Augenblick.
Nach den Konzerten im eigenen Haus war für uns in diesem Semester allerdings noch nicht Schluss. Zum ersten Mal waren wir Teil der Nacht der Industriekultur („Extraschicht“) und gaben vor vielen interessierten Besucher:innen an der Henrichshütte in Hattingen noch einmal unser Programm zum Besten – inklusive des Highlights „Tief im Westen“ natürlich. Welche Atmosphäre wäre schließlich besser für dieses Werk geeignet als das Museumsgelände eines ehemaligen Hüttenwerkes.
Fotos von Taken For You