Mehrere Faktoren haben einen Einfluss auf das Rehabilitationspotential des Patienten. Es ist jedoch allgemein schwer vorhersagbar, in welcher Weise und in welchem Ausmaß die Besserungen auftreten.
Einflussfaktoren sind dabei z.B. Alter, die vor der Störung bestehende Persönlichkeit und Intelligenz, sowie psychosoziale Faktoren. Die Rolle des Alters ist zurzeit noch umstritten, allerdings lässt sich sagen, dass ein höheres Alter die Wiederherstellung der geschädigten Funktionen eher ungünstig beeinflusst. Außerdem bestehen derzeit bessere Wiedereingliederungschancen für jüngere Betroffene. Bei der Persönlichkeit sind vor allem die Bewältigungsstrategien wichtig. War man schon immer ein Mensch, der mit schwierigen Lebenssituationen gut umgehen konnte und diese bewältigte, ist dies auch nach dem Schlaganfall bzw. der Hirnverletzung wahrscheinlicher. Doch auch hier gibt es widersprüchliche Untersuchungsergebnisse. Ein hohes, vor der Schädigung bestehendes Intelligenzniveau ist ein günstiger Faktor, jedoch stellen auch viele Betroffene nach der Hirnschädigung einen höheren Anspruch an sich und es kann zu unrealistischen Zielvorstellungen kommen. Bei den psychosozialen Faktoren sind vor allem eine enge Bezugsperson und ausreichende Sozialkontakte wichtig und sagen meist einen guten Verlauf voraus. Diese können eine Hilfe sowohl bei der Bewältigung der Hirnschädigung als auch bei der anschließenden Rehabilitation darstellen. Dies waren nun alles personenbezogene Einflussfaktoren
Zu den Einflussfaktoren, die sich auf die Hirnschädigung beziehen, zählen das Ausmaß und die Lokalisation der Hirnschädigung, sowie die vergangene Zeit seit dem hirnschädigenden Ereignis. Pauschal lässt sich nicht sagen, ein größeres Ausmaß bedeute automatisch eine größere Störung. In manchen Fällen können auch sehr kleine Verletzungen des Gehirns schwerwiegende Folgen haben. Fest steht jedoch, dass eine Rehabilitation nach einer Hirnschädigung möglichst frühzeitig begonnen werden sollte. Dies unterstützt die Spontanremission und verhindert die Entwicklung von Fehlstrategien. Die Spontanremission erfolgt meist in den ersten drei Monaten nach der Hirnschädigung (kann aber auch deutlich länger (bis zu Jahren) andauern!) Mit zunehmender Zeit erfolgt weniger die Wiederherstellung von Hirnleistungen (auch Restitution genannt), sondern eher das Erlernen von Ersatzstrategien und der Einsatz von Hilfsmitteln (auch Kompensation genannt). Damit sind schon zwei der wichtigsten Pfeiler der neuropsychologischen Rehabilitation bzw. Therapie angesprochen. Diese werden im Folgenden noch einmal genauer betrachtet.