Ein Neglect lässt sich wegen seiner starken Einschränkungen häufig innerhalb der Akutphase nach einer Hirnschädigung, besonders nach einem Schlaganfall, feststellen. Für den Erfolg von Rehabilitationsmaßnahmen ist es wichtig, dass ein Neglect frühzeitig erkannt und behandelt wird. Bei vielen Betroffenen bildet sich ein Neglect wieder teilweise oder aber sogar vollständig zurück. Bei ca. einem Drittel der Patienten lässt sich der Neglect allerdings auch noch nach der Akutphase beobachten. Dies führt im Alltag zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen. Neben bereits beschriebenen Auswirkungen sind hier besonders Schwierigkeiten im öffentlichen Raum oder Straßenverkehr zu erwähnen. Da bereits als Fußgänger eine erhöhte Gefährdung besteht, ist auch die Fahreignung bei einem Neglect meistens nicht gegeben. Bei einem voll ausgeprägtem visuellen Neglect liegt beispielsweise keine Fahreignung vor. Bei einem bestehenden Restneglect ist die Fahreignung kritisch. Hier sollte zur Abklärung eine Fahrverhaltensprobe durchgeführt werden. (Siehe auch Ratgeberteil Fahreignung)