Angehörige und Freunde eines Patienten mit einer Aphasie haben einen nicht zu unterschätzenden Therapie“wert“!
Auch wenn Ihr Angehöriger sich momentan nicht so ausdrücken kann, wie Sie es gewohnt sind, der Mensch ist noch immer da und er möchte sich mitteilen. Geht das nicht mehr über die einfachste Form, das Sprechen, so müssen andere Möglichkeiten gesucht werden. Keine Angst, Sie werden sie finden. Frau Dr. Lutz sagt dazu: „ Den Aphasiker als gleichwertigen Gesprächspartner behandeln.“ Sie schildert eine Situation, in der auch sie als Profi nicht richtig gehandelt hat und ihr erst später aufgefallen ist, was da passiert ist:
Herr U., Globalaphasiker, wird von seiner Frau zur Therapie gebracht. Sie sind verspätet. Ich öffne die Tür. Frau U. ruft: »Es tut mir leid! Der Tunnel war gesperrt«, und es folgt eine längere Erklärung. Herr U. sitzt abwartend im Rollstuhl. Ich habe noch eine organisatorische Frage an Frau U. und merke erst danach, dass ich Herrn U. noch nicht begrüßt habe.
Was mag in ihm vorgegangen sein, während wir Frauen uns über seinen Kopf hinweg unterhielten?