Prof. Dr. Stefan Herlitze, Dr. Mareike Huhn
Seescheiden (Ascidiae) sind eine vielfältige, aber oft übersehene, Klasse von marinen Wirbellosen. Mit ihrem Notochord ähneln die freischwimmenden Larven winzigen Fischen, wodurch die nahe Verwandtschaft zu Wirbeltieren deutlich wird. Im Erwachsenenstadium sind Seescheiden sessile Filtrierer und kommen in vielen verschiedenen Farben und Formen vor. Ihr weicher Körper ist von der Tunika bedeckt, einem zellulosereichen Mantel, der als Exoskelett dient.
Viele Seescheidenarten sind opportunistisch bei der Nahrungswahl, können eine Vielzahl von Umweltbedingungen tolerieren und lassen sich sowohl auf natürlichen als auch auf künstlichen Substraten nieder. Dies hat dazu geführt, dass einige Arten in nicht-heimischen Verbreitungsgebieten invasiv geworden sind und sich weltweit ausgebreitet haben. In die nicht-heimischen Verbreitungsgebiete gelangen sie z.B. als Rumpfaufwuchs von Schiffen oder als Epibionten in der Aquakultur.
Ich interessiere mich für die Toleranz von Seescheiden gegenüber Umweltstress als Grund für den Erfolg, sich in nicht-heimischen oder in gestörten heimischen Habitaten zu etablieren. Insbesondere untersuche ich hierfür die Faktoren Erwärmung der Meere, Sedimenteintrag und eine hohe Frequentierung von Riffen durch Taucher. Darüber hinaus möchte ich herausfinden, welche Arten und welche messbaren physiologischen Parameter geeignete Bioindikatoren dafür sind, ob bestimmte benthische Ökosysteme unter dem Klimawandel oder anthropogenen Einflüssen leiden. Im Rahmen des Biofluoreszenzprojekts von Prof. S. Herlitze arbeite ich daran, potenzielle „fluorescent protein“- ähnliche Gene in Seescheiden zu identifizieren.
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Damit sich die Ei- und Spermazellen von Korallen unterschiedlicher Kolonien miteinander vermischen können, müssen die Tiere einer Art gleichzeitig ablaichen. Doch wie schaffen sie es, sich abzusprechen?
Mareike Huhn bei einem ihrer Tauchgänge.
Sie versucht mithilfe einer Lupe, die Korallenart näher zu identifizieren.
Didemnum molle
Damage caused by anchors or dynamite fishing can be the trigger for spreading of non-native fouling organisms, such as Didemnum molle
The high biodiversity in Indo-Pacific coral reef habitats challenges the identification of causes and consequences of climate change and anthropogenic pressure on the ecosystems. During yearly dive excursions, students can get a first impression of the incredible diversity found in these habitats.
This blue Clavelina sp. belongs to the only ascidian genus known to be bioluminescent, so far.
Aplidium elegans, a colonial ascidian found in the Mediterranean Sea. Halocynthia papillosa, a common solitary ascidian in the Mediterranean Sea and bioindicator for negative impacts of scuba diving.