Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2018/2019
- Hauptseminar: Regionale Industrialisierung in Europa (MO 10-12)
Die Industrialisierung Europas vollzog sich nicht flächendeckend, sondern regional. Die Industrialisierungspfade der einzelnen Regionen wichen hierbei in Abhängigkeit von dem Zeitpunkt der Industrialisierung, der Faktorausstattung oder der Lage voneinander ab, so dass jede Region ihren spezifischen Weg fand. In dem Hauptseminar werden wir die Industrialisierungspfade ausgewählter Regionen betrachten und vergleichen. Hierbei wird jeder der Teilnehmenden zu einer Expertin oder einem Experten für eine dieser Regionen gemacht, um dann diese Regionen unter anderem in Bezug auf die dominierenden Branchen, die Entstehung von und die Anbindung an Verkehrswege oder die Bevölkerungsstruktur zu vergleichen. So wird im Laufe des Seminars die Geschichte der Industrialisierung Europas erarbeitet, die Triebkräfte für die Entwicklung identifiziert und die Rolle der einzelnen Regionen analysiert.
Vorbereitende Literatur:- Pollard, Sidney: Peaceful Conquest. The Industrialization of Europe, 1760-1970, Oxford/ New York 1981.
- Oberseminar: Marshallplan, Koreakrise, Investitionshilfe und Wohnungsnot. Der Ruhrbergbau in der frühen Nachkriegszeit. Eine Hinführung
an die wissenschaftliche Arbeit im Archiv (MO 14-16)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Steinkohle aus dem Ruhrgebiet von immenser wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Die Zechen an der Ruhr waren zwar aufgrund des Arbeitskräftemangels, dem Raubbau in den Kriegsjahren und einem Investitionsstau nicht in der Lage die Nachfrage nach Brennstoffen zu decken, blieben aber trotz des Imports US-amerikanischer Kohle und der verstärkten Nutzung von Mineralöl der wichtigste Lieferant für Energie. Durch die Eingliederung der westdeutschen Montanindustrie in die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), gelang der jungen Bundesrepublik die Rückgewinnung nationaler Souveränität während zugleich ein wichtiger Grundstein für die Entstehung der Europäischen Union gelegt wurde. In dem Oberseminar befassen wir uns mit dem Ruhrbergbau von Kriegsende bis zur Gründung der EGKS in der ersten Hälfte der 1950er Jahre. Unter Hinzuziehung archivalischer Quellen, betrachten wir die verschiedenen Institutionen die zur Verteilung der knappen Kohlen geschaffen wurden, die Interessen der Alliierten und der deutschen Akteure, die eigentumsrechtliche Situation der Bergbauunternehmen und untersuchen mit welchen Strategien die Unternehmen des Ruhrbergbaus die Folgen des Zweiten Weltkrieges zu überwinden versuchten.
Im Rahmen des Oberseminars erfolgt ein Besuch im Bundesarchiv Koblenz. Dank einer Förderung durch das Programm „Forschendes Lernen“ der RUB werden die Kosten für die Exkursion übernommen.
Bitte melden Sie sich nur für das Oberseminar an, wenn Sie in der KW 48 (26.-30. November 2018) an der Exkursion in das Bundesarchiv Koblenz teilnehmen können!
Vorbereitende Literatur:- Farrenkopf, Michael: Wiederaufstieg und Niedergang des Bergbaus in der Bundesrepublik, in: Dieter Ziegler (Hg.): Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Bergbau im 20. Jahrhundert (Geschichte des deutschen Bergbaus 4), Münster 2013, S. 183-302.