Aktivitätsprogramme für alte Menschen richteten sich in der Vergangenheit üblicherweise an selbstständige, aktive, zu Hause lebende Senioren oder aber an institutionalisierte alte Menschen. Personen im höheren Lebensalter, die wenig aktiv, wenig mobil oder gar gebrechlich sind und zudem noch in eigener Wohnung leben, sind hingegen schwer durch Interventionen zu erreichen.
Die hausärztliche Praxis stellt ein vielversprechendes Interventionsfeld dar:
- Die Hausärztin bzw. der Hausarzt hat die einzigartige Möglichkeit, einen Großteil der chronisch kranken Bevölkerung zu erreichen.
- Die umfassende Kenntnis des Gesundheitszustandes der Patientinnen und Patienten erlaubt die Beurteilung der Eignung für Bewegungsprogramme.
- Das Vertrauensverhältnis zwischen Hausarzt/-ärztin und Patient/-in trägt wesentlich zur Compliance bei.
Wesentliche Hürden der Hausärztin bzw. des Hausarztes bezüglich einer Förderung der körperlichen Aktivität der Patientinnen und Patienten sind fehlende Zeit, fehlende Kenntnisse sowie fehlende Vergütung.
Ein Bewegungsprogramm, das über das hausärztliche Setting vermittelt werden soll, muss den Hausarzt somit sowohl personell als auch mit zusätzlichen Kenntnissen unterstützen. Ein Bewegungstherapeut bzw. eine Bewegungstherapeutin könnte diese Unterstützung leisten.