(Arbeitsunfall meines Mannes)
15 Uhr, Frank kommt nach Hause und erzählt er hatte einen Arbeitsunfall. Mein Gedanke war …schon wieder. In dieser Firma war es nicht das erste Mal.
S: Was ist passiert
F: Weiß nicht genau, bin in der Grube wachgeworden, weiß auch nicht was passiert ist.
S: Und wie geht es dir?
F: Gut, ich hab etwas Kopfschmerzen, aber ich mach mich gleich fertig. Ich muss doch zu diesem Vorstellungsgespräch.
S: Wenn du meinst du schaffst das. Aber allein lass ich dich nicht fahren, ich bring dich hin.
F: Ja ist vielleicht besser.
Frank hat sein Vorstellungsgespräch noch hinter sich gebracht. Aber Abends hatte immer noch Kopfschmerzen, sehr untypisch für ihn. Ich überrede ihn ins Krankenhaus zu fahren.
In der Klinik werden die Kognitiven Fähigkeiten getestet:
Händedrücken, Lächeln, Datum etc wird abgefragt. Frank ist komplett unauffällig, sie möchten ihn dabehalten, da es ja um einen Arbeitsunfall handelt. Ein CT ist erst für den nächsten Morgen geplant, es geht ihm ja gut.
Am nächsten Morgen ein Anruf von ihm. Total verunsichert. Sie wollen ihn verlegen. Sie haben das CT gemacht und festgestellt das er vorne rechts eine große Einblutung hat.
Der Schreck war erst mal groß. -Stroke Unit-. Ein anderes Krankenhaus, Intensivstation, er kann es nicht verstehen, es geht es ihm doch gut, wenn diese Kopfschmerzen nicht wären und dieses - sich nicht erinnern können.
Nach 3 Wochen kommt er nach Hause.
Ich erzähle Prof. Dr. Suchan von der Sache.
Er rät mir, ihn Neuropsychologisch zu testen.
Frank ist gut. Im „normalen“ Leben und den behandelnden Ärzten fallen seine Einschränken nicht auf, da er sie gut kompensieren kann.
Ich selbst merke das was nicht stimmt, kann es aber nicht beschreiben, es sind diese berühmten Kleinigkeiten.
Bei der Testung wird klar dass er im Bereich Konzentration große Defizite aufweist.
Mit dem Befund geht Frank zu seinem behandelnden Arzt und er bekommt eine Neuropsychologische Therapie verschrieben, die er mit Übungen zu Hause am PC unterstützt. Es tut ihm gut jeden Tag selbst was tun zu können, da er mittlerweile selbst merkt, dass er Defizite hat.
Heute 3 Jahre später scheint alles nur wie ein Traum. Frank ist wieder ganz der Alte. Die Erinnerungslücke von dem Unfall selbst ist geblieben doch Kopfschmerzen und Konzentrationsschwächen sind weg.
Wir haben noch mal Glück gehabt.
Sabine