Die Veranstaltung ist als Weiterbildungsveranstaltung zum/r Klinischen Neuropsycho- logen/in" wie folgt akkreditiert:
Curriculum der GNP vom 01.08.2007:
16 Stunden zu Punkt 09 Spezielle Neuropsychologie: Definition, Diagnostik und Therapie neuropsychologischer Störungsbereiche
Tobias Gräßer, Dipl.-Psych., Systemischer Therapeut und Berater (IGST), Systemischer Sexualtherapeut (IGST), Klinischer Neuropsychologe / Supervisor (GNP), Bonn
Hirnverletzungen wirken sich nicht nur auf körperliche und geistige Funktionen, Gefühle und Verhalten des Betroffenen aus, sondern führen damit unweigerlich auch zu Veränderungen in Partnerschaft und familiären Beziehungen. Dies legt eine systemische Betrachtungsweise der Bewältigung einer erworbenen Hirnverletzung nahe. Dabei werdennicht nur der Betroffene selbst, sondern auch Partner, Kinder und andere wichtige Bezugspersonen in Beratung und Therapie einbezogen.
Wichtige Themen einer paarbezogenen Betrachtung von Krankheit und Verletzung sind Über- oder Unterversorgung, Veränderungen der Machtverhältnisse in Beziehungen, „verbotene“ oder unmoralische Gefühle und Gedanken. Beziehungsbezogene „Altlasten“ nehmen Einfluss auf die Verarbeitung, aber auch Ressourcen und Stärken, die Paare und Familien mitbringen.
Ziel des Seminars ist die Erweiterung von Beratungs- und Therapiekompetenzen und -haltungen im Umgang mit den Themen Partnerschaft, Liebe, Sexualität bei Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen oder besser Paaren, bei denen (mindestens) ein Partner von einer Hirnschädigung betroffen ist.
Hintergrund ist eine systemisch-lösungsorientierte Perspektive, die krankheitsbezogene neuropsychologische Überlegungen integriert.
Es sind zwei Theorieblöcke mit den folgenden Themenschwerpunkten geplant:
Das Seminar hat einen stark praxisbezogenen Charakter, erworbene Kenntnisse können im Rahmen von Rollenspielen und in Fallbesprechungen unmittelbar erprobt und umgesetzt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, eigene Erfahrungsberichte, Erfolge, Misserfolge und Anliegen mitzubringen, am ehesten als Schilderung und Beschreibung, sofern verfügbar auch als Videodatei oder Audiomitschnitt.