Forschungsbereiche

1. Funktionelle Architektur des Gedächtnisses

Die Forschergruppe von Prof. Dr. Magdalena Sauvage erforscht, auf welche Weise die Gedächtnisfunktion neural unterstützt wird, indem sie die Vertrautheit/Erinnerungsprozesse, das Gedächtnis für Gegenstände/Paare und das Gedächtnis für Raum/Zeit untersucht. Diese Gruppe konzentriert sich auf den medialen Temporallappen und zugehörige Bereiche, wie z.B. den präfrontalen Cortex und die Amygdala - sowohl in gesunden Probanden als auch in Alterungs- und Amnesie-Modellen. Die Forschung umfasst eine multidisziplinäre Herangehensweise an die Gedächtnisfunktion, unter anderem mithilfe modernster Verhaltens-, Läsion- und neuroanatomischer Bildgebungsverfahren in Ratten und mutierten Mäusen; sowie im geringeren Maße mithilfe von fMRI bei Nagern und Menschen und Verhaltensforschung bei Menschen. Diese Forschung wird in Zusammenarbeit mit japanischen und amerikanischen Gruppen sowie mit Forschungsgruppen an der RUB durchgeführt.

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2. Neurobiologie des Gedächtnisses

Diese Gruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Sen Cheng erforscht die theoretischen Grundlagen der Lern- und Gedächtnisprozesse auf neuraler Ebene. Im Mittelpunkt steht dabei die Dynamik dieser Prozesse, welche bislang in der Wissenschaft weitgehend übergangen worden ist. Die Forscher arbeiten mit aus Experimenten gewonnenen Erkenntnissen arbeiten, wie beispielsweise elektrophysiologischen und elektroenzephalographischen (EEG) Aufnahmen, sowie mit aus der Verhaltensforschung und Bildgebungsverfahren gewonnenen Erkenntnissen. Sie nutzen für ihre Forschung quantitative analytische Methoden, mathematische Modelle und Computersimulationen neuronaler Netze. Diese Einheit arbeitet eng mit internationalen Neurowissenschaftlern und mit weiteren Fachleuten auf dem RUB-Campus zusammenarbeiten, z.B. mit Mitarbeitern der Institute für Psychologie, Biologie, Medizin und Neuroinformatik.

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3. Theorie des Gedächtnisses

Prof. Dr. Markus Wernings Gruppe beschäftigt sich in erster Linie mit der Philosophie des Geistes und der Sprache, wobei seine Methode stark neurophilosophisch geprägt ist. Seine Gruppe entwickelt eine integrative Theorie, die das Thema "Gedächtnis" in einen breiteren philosophischen Kontext setzt. Einerseits erforscht die Einheit, wie semantisches Gedächtnis und konzeptionelle Repräsentation miteinander im Verhältnis stehen. Wichtig hierbei sind die neurale Umsetzung der konzeptionellen Repräsentation sowie die Rolle, die das semantische Gedächtnis für die Entstehung linguistischer Bedeutung spielt. Andererseits untersucht sie, wie episodisches Gedächtnis und das Erleben von Zeit, die Vorstellung der Vergangenheit und der Zukunft, sowie persönliche Identität miteinander zusammenhängen. Zusätzlich zu der theoretischen Herangehensweise nutzt die Gruppe empirische Methoden, wie beispielsweise die Elektroenzephalografie (auf einem 64- und 128-Kanal-EEG-System) und funktionelle Magnetresonanztomographie (mit einem 3T-Ganzkörperscanner). Außerdem entwickeln die Forscher Neurocomputer-Modelle in Zusammenarbeit mit einer zweiten MRG-Einheit und dem Institut für Neuroinformatik in Bochum. Die Übertragung tierischer und menschlicher Modelle bildet die Grundlage für die Beziehung zur ersten MRG-Einheit und zu weiteren neurowissenschaftlichen Einrichtungen der RUB. Diese Einheit stellt eine Schnittstelle zwischen der MRG und der geisteswissenschaftlichen Forschung an der RUB dar.

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