Lehrstuhlinhaber
Prof. Dr. Hermann Lübbert
Lehrstuhl für Tierphysiologie
Fakultät für Biologie und Biotechnologie
Gebäude ND 5/122
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Fax: +49 (0)234 - 32-14189
tierphysiologie@ruhr-uni-bochum.de
RUB und Umgebung
Forschungsprojekt Migräne
Etwa 10% aller Menschen sind von Migräne betroffen. Obwohl die Migräneforschung schon eine lange Tradition hat, gibt es bis heute keine ausreichende Klarheit über die Ursachen dieser Erkrankung. Bekannt ist, dass Störungen des Serotonin-Gleichgewichts eine Rolle spielen können.
Medikamente aus der Gruppe der Triptane werden zur akuten Behandlung der Symptome einer Migräneattacke eingesetzt. Triptane sind Serotonin-Agonisten, was bedeutet, dass sie die Wirkung von Serotonin an bestimmten Serotonin-Rezeptoren imitieren. Für die Migräne-Prophylaxe sind dagegen Serotonin-Antagonisten wie Methysergid wirksam, die die Serotoninwirkung am Serotonin-Rezeptortyp 5-HT2B blockieren.
Ein Problem solcher Medikamente ist es, deren Wirkung auf die gewünschten Rezeptortypen zu begrenzen und so unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei derzeit 14 bekannten Rezeptoren für Serotonin ist das keine leichte Aufgabe. Unverstanden ist auch, weshalb Methysergid und ähnliche Substanzen mehrere Wochen regelmäßig eingenommen werden müssen, bevor ihre Wirkung einsetzt.
Durch die Etablierung geeigneter Zell- und Tiermodelle können wir am Lehrstuhl für Tierphysiologie den Wirkungsmechanismus der prophylaktischen Migräne-Behandlung genauer untersuchen. Diese Arbeiten tragen auch dazu bei, die Entstehung der Migräne besser zu verstehen.
Offene Fragen:
- Wie wirken spezifische Antagonisten des Serotonin-Rezeptors 5-HT2B in der prophylaktischen Behandlung der Migräne?
- Wie entsteht die Migräne? Welche Rolle spielen dabei die 5-HT2B Rezeptoren?
Quelle: Goadby & Raskin 2015, Migraine and Other Primary Headache Disorders, http://clinicalgate.com/
Ansprechpartner: Dr. Michael Andriske, Dr. Frank Paris, Dr. Xinran Zhu