Forschungsschwerpunkte
Auf Grund der in den letzten Jahren gestiegenen Optionen in der medikamentösen Behandlung der Multiplen Sklerose hat die MRT (Magnetresonanztomografie) als wichtigstes paraklinisches Untersuchungsverfahren nicht nur in der Diagnosestellung, sondern auch hinsichtlich möglicher Therapieentscheidungen deutlich an Bedeutung gewonnen.
Ein wesentlicher Vorteil der MRT ist u.a. die Detektion der Krankheitsaktivität die im Verborgenen voranschreitet und deshalb oft von den Betroffenen bzw. dem behandelnden Arzt nicht unmittelbar wahrgenommen wird.
Neben der Erfassung der entzündlichen Krankheitsaktivität (sichtbar z.B. als neue oder kontrastmittelaufnehmenden Läsionen auf MRT Bildern) ist die Erfassung der Hirnatrophie, also die Abnahme des Gehirnvolumen im zeitlichen Verlauf ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Prognoseabschätzung.
3-dimensionale FLAIR Sequenz mit MS Läsionen
Forschungsschwerpunkte der AG NiRiMS liegen in der quantitativen Bildanalyse neuroinflammatorischer und neurodegenerativer Prozesse im Rahmen der Multiplen Sklerose. Ein wesentlicher Schwerpunkt dabei bildet die Erfassung der spinalen Atrophie (Rückenmarksatrophie) bei Frühformen der MS im longitudinalen Verlauf.
Für wissenschaftliche Projekte steht der AG seit 2010 ein hochmoderner 3 Tesla Forschungs-Scanner in Kooperation mit den neurowissenschaftlichen Einrichtungen der RUB (
NeuroImaging Centre
) zur Verfügung. Mit diesem Gerät ist eine sehr hochaufgelöste Darstellung des Gehirns und möglicher entzündlicher Läsionen möglich.
Ferner werden verschiedene Forschungsprojekte an den zwei klinikinternen MRT Geräten des St. Josef Hospital durchgeführt.
In Kooperation mit der
Neurologischen Klinik
des St. Josef Hospitals (Prof. Dr. Ralf Gold) wurde hier ein eigens für MS Patienten entwickeltes MRT Protokoll nach den international empfohlenen Standards zur Patientenversorgung implementiert und seit vielen Jahren angewendet.
Die Arbeitsgruppe arbeitet seit langem eng mit anderen, nationalen und international renommierten Institutionen auf dem Gebiet der Multiple Sklerose Forschung zusammen.
NiRiMS ist integraler Bestandteil des MS orientierten Forschungsschwerpunkt an der RUB.
Der Leiter der AG ist Mitglied im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten "Krankheitsorientierten Kompetenznetzwerk für Multiple Sklerose" (
KKNMS
). Er ist ferner an der Integration von MRT Befunden in therapeutische Entscheidungspfade sowie an der Umsetzung eines nationalen bzw. europäischen Standards für MRT-Untersuchungen bei Patienten mit Multipler Sklerose beteiligt.
In Kooperation mit der Universitätsklinik Münster wurde für das Münsterland ein erster regionaler Standard für die MRT Untersuchungen bei MS entwickelt
(
STIMS
).