Das Projekt Medienphilologie verbindet medienwissenschaftliche und philologische Fragestellungen und ermöglicht einen disziplinenübergreifenden Austausch. In den Lehr- und Forschungsformaten Ringvorlesung, Seminar sowie Konferenz und Summer Academy versammeln sich Forschungsbeiträge aus Medien-, Literatur-, Kunst-, Musik- und Kulturwissenschaften. Das Projekt ist angesiedelt am Germanistischen Institut sowie am Institut für Medienwissenschaft der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum.
Medienphilologie fragt nicht einfach nach einem vermeintlich stabilen technischen Apriori von Sinnbildungsprozessen. Sie bestimmt die Wirkung des Medialen auf der Ebene des Ereignisses: So ist das Mediale von Formen und Formaten und spezifischen Herstellungsverfahren abhängig, die über die Erscheinungsweise und kulturelle Reichweite entscheiden. Medienphilologie erweitert nicht einfach den Kompetenzbereich der Philologie, also die ›Liebe zum Wort‹ und die Beschäftigung mit Sprachen, Schriften und Texten. Sie eröffnet der Philologie einen anderen Arbeits- und Schauplatz, der es gestattet, nicht nur die Vollständigkeit und Echtheit bestimmter Korpora zu prüfen, sondern zugleich auch die Mitwirkung philologischer Operationen herauszustellen. Die Medienphilologie interessiert sich für komplex gestaltete mediale Oberflächen, analoge und digitale Infrastrukturen und die Verbindung zwischen Kulturtechniken und Dingen.