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14 | 05 | 2014 | CLAUS PIAS (Lüneburg)
16:00-17:00 Uhr

Kann Medienphilologie eine Lebensform sein?

Das Stichwort »Medienphilologie« weckt eine fast 25 Jahre alte, aber nie wirklich verblasste Lektüreerinnerung: Das Bild jenes Philologen, der am Ende seiner Arbeit den nun endlich hoch genug angewachsenen Stapel von ihm edierter Bücher benutzt, um sich darauf zu stellen und sich durch Umstoßen desselben zu erhängen. Heinz Schlaffer hat dieses Bild damals unter dem (mindestens so unvergesslichen) Ausdruck »Philologie als Lebensform« verbucht. Wenn man versucht, auch die Medienphilologie selbst auf medienwissenschaftliche Weise zu denken, dann kann der Gegenstand der Philologie nicht unbeteiligt am Philologen, an seinem Typus und seiner Lebensform sein. Medien erfinden ihre Philolog(i)en, und im klassischen Fall des Textes spannen sie ihr ganz eigenes Verhältnis von Lebenszeit, Textzeit und Weltzeit auf. Wenn aber neue Medien so anders beschaffen sind als Texte und andere Eigenzeiten haben, dann könnte die Frage des Vortrags sein, welche Philologen sie erzeugen und ob oder wie es eine Medienphilologie als Lebensform überhaupt geben kann.

CV
Claus Pias ist Professor für Medientheorie und Mediengeschichte, Direktor der Kollegforschergruppe »Medienkulturen der Computersimulation« (Institute for Advanced Studies - mecs) und des Centre for Digital Cultures (CDC) an der Leuphana Universität Lüneburg. Seine Hauptforschungsinteressen sind Medientheorie, Wissenschaftsgeschichte des Mediendenkens sowie Geschichte und Epistemologie der Simulation und der Kybernetik.

 

 

 

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Claus Pias

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Ein Projekt der Professur Medienwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Theorie, Geschichte und Ästhetik bilddokumentarischer Formen an der Ruhr-Universität Bochum
| Prof. Dr. Friedrich Balke und Dr. Rupert Gaderer
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