Laufende Forschungsprojekte

Das Institut für Berg- und Energierecht ist gegenwärtig u.a. an folgenden Forschungsprojekten beteiligt:

Doctoral School Closed Carbon Cycle Economy

Partner: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT; RWE Power AG

Förderung: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Beschreibung: Die Doctoral School Closed Carbon Cylce Economy (DS CCCE) ist ein interdisziplinäres Promovierenden-Kolleg, dessen Doktorandinnen und Doktoranden in Forschungsbereichen des Research Departments Closed Carbon Cycle Economy tätig sind. Im Rahmen eines Promotionsprogramms entwickeln die Mitglieder der DS CCCE ein interdisziplinäres Verständnis für die relevanten Fragestellungen, um langfristig den Übergang zu geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen meistern zu können. Aufgegriffen werden u.a. technische, naturwissenschaftliche, juristische, ökonomische, sozialwissenschaftliche und ethische Aspekte. Die DS CCCE ist dabei Teil des virtuellen Innovations- und Technologiezentrums zur stofflichen Nutzung nachhaltiger Kohlenstoffquellen (ITZ CC), welches zur Schaffung neuer Strukturen und Kapazitäten zusammen mit den Verbundprojektpartner Fraunhofer UMSICHT und RWE Power AG vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Rheinischen Revier Know-how, Anlagen und Komponenten sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur zentralen und dezentralen Kohlenstoffkonversion und -nutzung zusammenführt und für die Industrie und die Regionen nutzbar macht. Die DS CCCE erforscht dabei u.a. Grundlagen im naturwissenschaftlich/ technischen Bereich, die für die Technologieentwicklung relevant sind, die aber nicht unmittelbar im anwendungsorientierten Fokus der anderen Projekte des ITZ CC liegen, welche durch die Arbeiten der DS CCCE außerdem in einen sehr viel breiteren, interdisziplinären Rahmen eingebettet werden. ITZ CC und DS CCCE werden durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Im Rahmen dieser Förderung wird die DS CCCE unter Berücksichtigung des langfristigen Ziels der Schließung von Kohlenstoffkreisläufen zunächst die Strukturen für eine wissenschaftliche Begleitung und für die nachhaltige Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Braunkohlerevier schaffen. Dazu werden aktuell 17 Promotionsprojekte gefördert, die sich in ganzer fachlicher Breite – von den Naturwissenschaften über technische Entwicklungen, juristische Aspekte, wirtschaftliche und sozialwissenschaftliche Fragestellungen bis hin zur Ethik – mit Fragestellungen zur stofflichen Nutzung von Kohlenstoffen, zur Nutzung der im Rheinischen Braunkohlerevier frei werdenden Flächen für die Versorgung mit regenerativem Kohlenstoff, zum Aufbau neuer Wirtschaftscluster und zu Aspekten des bevorstehenden Strukturwandels beschäftigen.

Promotionsprojekt der Doktorandin Frau Kühn: Steuerung von Folgenutzungen in ehemaligen Braunkohlerevieren mittels Fachplanung und -genehmigung: Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen

Beschreibung: Mögliche Nach- und Folgenutzungen im Rheinischen Braunkohlerevier berühren in vielfältiger Weise das Fachplanungs- bzw. Anlagengenehmigungsrecht. Namentlich gilt dies für davon betroffene raumbedeutsame Infrastrukturvorhaben, allem voran in Bezug auf die Nachsorge für die Braunkohletagebaue selbst einschließlich der Wiedernutzbarmachung ehemals bergbaulich genutzter Flächen, sodann hinsichtlich notwendiger Umplanungen vorhandener oder der Anlage neuer Straßen- und Wege, Schifffahrtsstraßen, Flughäfen, Eisenbahnlinien, Anlagen der Energieversorgung und der Wasserver- bzw. Abwasserentsorgung einschließlich der Grund- und Oberflächengewässerbewirtschaftung und auch der Abfallentsorgung. Hinzukommen werden Genehmigungsverfahren für die Ansiedlung neuer oder wesentliche Veränderungen bestehender (raumbedeutsamer) Industrieanlagen. All diese Herausforderungen werfen Fragenstellungen auf, die den Rahmen für das Promotionsvorhaben bilden. Weitere Informationen finden Sie unter: http://rdccce.rub.de/doctoralschool/promotionsprojekte/k%C3%BChn.

Betreuung: Prof. Dr. jur. Johann Christian Pielow

Promotionsprojekt des Doktoranden Herr Klanten: Steuerung von Folgenutzungen in ehemaligen Braunkohlerevieren mittels Raumordnung und Bauleitplanung: Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen

Beschreibung: Der beschleunigte Ausstieg aus der Braunkohlegewinnung und -verstromung stellt nicht zuletzt eine Herausforderung für die Systeme der Raumplanung dar. Auf der tatsächlichen Ebene gilt es zum einen, die großräumige Tagebaunutzung selbst zu beenden und die erforderlichen Maßnahmen für die Rekultivierung zu treffen. Zum anderen müssen bestehende Nutzungsstrukturen überprüft und gegebenenfalls angepasst oder neue Strukturen entwickelt werden. Schließlich müssen neue, den Strukturwandel vollziehende Ansiedlungsentscheidungen entwickelt und umgesetzt werden. Dieser Themenkomplex wird im Rahmen des Promotionsvorhabens angesprochen und genauer untersucht. Anspruch ist dabei, neue Ansätze für die Bewältigung dieser Probleme zu finden. Weitere Informationen finden Sie unter: http://rdccce.rub.de/doctoralschool/promotionsprojekte/klanten.

Betreuung: Prof. Dr. jur. Johann Christian Pielow und Prof. Dr. jur. Klaus Joachim Grigoleit



Forschungskolleg NRW „Nachhaltige Energiesysteme im Quartier. Modelle und Strategien zwischen lokalen und globalen Herausforderungen“

Partner: RWTH Aachen University (federführend); Technische Universität Dortmund; Universität Duisburg-Essen; Hochschule Bochum; Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

Förderung: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen

Beschreibung: Das Forschungskolleg NRW „Nachhaltige Energiesysteme im Quartier. Modelle und Strategien zwischen lokalen und globalen Herausforderungen“ ist eines von zwölf Forschungskollegs, die vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen im Rahmen des Förderprogramms „Forschungskollegs NRW“ gefördert werden. Das Forschungskolleg „Nachhaltige Energiesysteme im Quartier“ ist die Weiterführung des Forschungskollegs „Energieeffizienz im Quartier“ und wird in einer neuen Förderphase von Januar 2019 bis Juni 2022 gefördert.
Inter- und transdisziplinäre Forschungsansätze sind in besonderem Maße geeignet, um komplexe gesellschaftliche Fragestellungen der heutigen Zeit zu lösen. In den Kollegs werden die Voraussetzungen für diese Forschungsansätze geschaffen. Es bedarf neuer Forschungsansätze, Kommunikationsformen und Methoden wissenschaftlichen Arbeitens.
Das Forschungskolleg hat zum Ziel, technische, wirtschaftliche und soziale Steuerungsmodelle und Transformationsstrategien zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen im Quartier zu entwickeln. Konkrete Handlungsmöglichkeiten und Optionen sollen die handelnden Parteien, allen voran Stadtwerke, Kommunen, Politik und Bürger darin unterstützen, die Energiewende voranzutreiben. Die Forschung wird verstärkt in vier handlungsorientierten Themenclustern erfolgen, in denen jeweils ca. drei Kollegiaten und Lehrstühle einen Themenkomplex aus verschiedenen Perspektiven beleuchten:

  • Energieinfrastrukturen integriert umbauen
  • Akteure/Nutzer/Eigentümer aktivieren
  • Neue Handlungsweisen für Nachhaltigkeit auf Quartiersebene etablieren
  • Rahmenbedingungen zur Umsetzung gestalten

Dabei stützt sich das Kolleg auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen der ersten Phase des Forschungskollegs „Energieeffizienz im Quartier“, das u.a. Hemmnisse zur praktischen Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen identifiziert hat.
Das komplexe Thema der Energieeffizienz ist gekoppelt mit den Herausforderungen Klimawandel, demografische Entwicklung, Transformation der Energieversorgung sowie der Wärme-und Mobilitätswende. Für diese wichtigen Sektoren und die Betrachtung der handelnden und konsumierenden Akteure ist das Quartier auch im 2. Forschungskolleg eine geeignete räumliche Bezugsgröße.
Angesichts der in den letzten Jahren veränderten demographischen Rahmenbedingungen (insb. Zuwachs durch Zuwanderung) und des Paradigmenwechsels hin zu Wachstum und Stadterweiterung – auch in tendenziell strukturschwachen Regionen – wird der Fokus des Forschungskollegs auch auf den zukunftsorientierten Neubau von Quartieren (u.a. Flächenrecycling, kollektive Nutzungen und neue Mobilitätskonzepte) ausgeweitet.

Betreuung am Institut: Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Dione Hernández Galvis │ Prof. Dr. Joh.-Christian Pielow

 

 

Vergangene Forschungsprojekte

ELEGANCY– Enabling a low-carbon economy via hydrogen and CCS

 

Partner: SINTEF, British Geological Survey, Paul Scherrer Insitute, ECN, TNO, Swerea MEFOS, Imperial College London, ETH Zürich, Ruhr-Universität Bochum, Utrecht University, University of Oslo, Aker Solutions, Gassco, Statoil, INEOS, Climeworks, Open Grid Europe, UNIPER, GERG, Scottish Enterprise, Sustainable Decisions, First Climate

Förderung: Europäische Kommission (ACT), Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Beschreibung: Ziel des multinationalen ACT-Projektes ELEGANCY ist es, die Dekarbonisierung des europäischen Energiesystems durch Nutzung von Synergien zwischen CCS (Carbon Capture and Storage) und Wasserstoff (H2) zu beschleunigen. Die Einführung von CCS verzögert sich aufgrund fehlender Geschäftsmodelle, der flächendeckende Einsatz von H2 wird durch Kosten und Verfügbarkeit großer Mengen sauberen Wasserstoffs behindert. Die fünf partizipierenden Länder Norwegen, England, Niederlande, Schweiz und Deutschland wollen u.a. in Fallstudien die Kombination einer Wasserstoffinfrastruktur mit CCS untersuchen und bewerten, zudem soll ein Planungstool entwickelt werden. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist im Rahmen des Research Department Closed Carbon Cycle Economy (RD-CCCE) interdisziplinär mit fünf Instituten vertreten. So werden zu den ingenieurswissenschaftlichen Aspekten auch sozialwissenschaftliche, makroökonomische und juristische Aspekte in der deutschen Fallstudie berücksichtigt. Außerdem beteiligt sich die RUB in Kooperation vor allem mit Partnern in England und Norwegen an der Erforschung thermophysikalischer Grundlagen des Transports und der Speicherung von wasserstoffhaltigen Gemischen.
Am IBE werden die rechtlichen Aspekte der deutschen Fallstudie untersucht.

Ergebnisse: https://www.sintef.no

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Joh.- Christian Pielow, Daniel Benrath

 

AMEA – Academic Mining Education in Afghanistan

Partner: Deutscher Akademischer Austauschdienst, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, TU Bergakademie Freiberg, Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der Ruhr-Universität Bochum. In Afghanistan: Ministerium für Hochschulbildung, Ministerium für Bergbau und Erdöl, Polytechnische Universität Kabul, Universität Kabul, Universität Balkh in Mazar-i-Sharif.

Förderung: Auswärtiges Amt

Beschreibung: Das Projekt "Academic Mining Education in Afghanistan" wird vom Institut für Berg- und Energierecht (IBE) in Form einer Curriculumsentwicklung betreut. Im Konkreten geht es dabei um die Konzeption eines Mining Law Studienganges, welcher dazu beitragen soll, die Ausbildung künftiger Fach- und Führungskräfte im afghanischen Bergbausektor in rechtlicher Hinsicht zu komplettieren. Die vermittelten bergrechtlich relevanten Inhalte sollen somit langfristig einen positiven Einfluss auf den gesamten, evolvierenden afghanischen Bergbausektor ausüben.
Die Arbeit des IBE reiht sich in die erste Projektphase der Integration bergbaurelevanter Nebenfächer für die bestehenden Studiengänge der öffentlichen Verwaltung, Wirtschaftswissenschaften und Recht ein. Den afghanischen Studierenden soll durch die Wahl der Fächer Bergwirtschaft, Bergrecht und Bergverwaltung ermöglicht werden, sich innerhalb ihres Fachgebietes zu spezialisieren. Hierzu gilt es zunächst den künftigen Dozenten im Wege von Qualifizierungsmaßnahmen die entsprechenden Lehrmaterialien zu vermitteln.

Betreuung am Institut: Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter Marius Brinkmann

 

Fortschrittskolleg „Energieeffizienz im Quartier – Clever versorgen.umbauen.aktivieren“

Partner: Technische Universität Dortmund (federführend), Universität Duisburg-Essen, Hochschule Bochum, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Wirtschaftsförderung metropolruhr GmbH

Förderung: Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

Beschreibung: Das Fortschrittskolleg „Energieeffizienz im Quartier – Clever versorgen.umbauen.aktivieren“ wurde im Rahmen der Forschungsstrategie "Fortschritt NRW"  des Landes Nordrhein-Westfalen (www.wissenschaft.nrw.de) eingerichtet. Innerhalb von inter- und transdisziplinären Forschungsumfeldern der teilnehmenden Disziplinen werden im Fortschrittskolleg komplementäre Fragestellungen erarbeitet, die allesamt die Anwendungsfähigkeit der verfügbaren Energieeffizienztechnologien auf der räumlichen Ebene des Quartiers zum Gegenstand haben. Denn bis dato liegt der Fokus in Sachen Energieeffizienz eher bei der Betrachtung der Effizienzstandards von Einzelgebäuden. Dagegen fehlt es an übergreifenden, ganzheitlichen bzw. integrativen Ansätzen. Viele Anlagen und Energieeffizienzmaßnahmen ließen sich jedoch nachhaltiger nutzen und wirtschaftlicher betreiben, könnten sie etwa in zusammenhängenden Gebäudekomplexen oder ganzen Quartieren gemeinsam genutzt werden.
Eine spezielle Herausforderung, die bei der Umsetzung von Energieeffizienztechnologien besteht, bilden die rechtlichen Rahmenbedingungen auf der Quartiersebene. Im Zuge der Energiewende und ihrer Umsetzung gerade auch auf lokaler Ebene zeichnen sich neuartige Rechtsbeziehungen zwischen den Akteuren im Quartier wie auch zu gewerblichen wie staatlichen Stellen außerhalb desselben ab.
Neben juristischen Aspekten der aufgeworfenen Fragestellungen beschäftigen sich die Nachwuchsforscherinnen und -forscher des Kollegs im fachübergreifenden Austausch mit technischen, baulich-räumlichen, ökonomischen und sozialen Fragestellungen – entsprechend unterschiedlich ausgerichtet fallen die in Arbeit befindlichen Dissertationsvorhaben der Kollegiaten aus, die von den betreuenden Professorinnen und Professoren der beteiligten Lehrstühle und Institute kontinuierlich begleitet und diskutiert werden. Im Rahmen der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit hat sich das Fortschrittskolleg drei Schwerpunkte gesetzt: 

  • Soziotechnische Dynamik

  • Akteure, Governance und Handlungsoptionen

  • Übergeordnete Zusammenhänge

Es soll ein Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet werden, welche Systeminnovationen und Strukturen notwendig sind, um die flächendeckende Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in unterschiedlich konstituierten Quartieren zu erreichen. Wirkungszusammenhänge, die zu einer Erhöhung der Energieeffizienz führen, sollen besser verstanden und daraus strategische Ansatzpunkte abgeleitet werden, wie sich entsprechende Maßnahmen auch in größeren räumlichen Zusammenhängen anstoßen und umsetzen lassen.

http://www.energieeffizienz.ruhr/

Betreuung am Institut: Doktorand u. Wiss. Mitarb. Milan Hoff; Erstbetreuer: Prof. Dr. Joh.-Christian Pielow

 

„Pumpspeicherkraftwerke unter Tage“

„Entwicklung eines Realisierungskonzeptes für die Nutzung von Anlagen des Steinkohlebergbaus als unterirdische Pumpspeicherkraftwerke“ (www.upsw.de)

Partner: Universität Duisburg-Essen (Projektleitung), Ruhr-Universität Bochum, Rhein-Ruhr Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. (RISP), RAG AG, DMT GmbH & Co. KG

Förderung: Förderung im Rahmen des Programms "Rationale Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen, "progres nrw" und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Beschreibung: Der Ausbau regenerativer Energien und deren verstärkte Integration in die Energieversorgung Deutschlands ist aktuell eine vorrangige Aufgabe der Energiepolitik. Das Problem der Energiespeicherung ist hierbei weitestgehend ungelöst. Die vorhandenen Speicherkapazitäten reichen zum Auffangen von Energie-Übermengen nicht aus. Neben neuen Speichertechnologien stellt die Nutzung von unterirdischen Pumpspeicherkraftwerken bzw. Unterflur-Pumpspeicherkraftwerken eine weitere Möglichkeit der Energiespeicherung dar. Das Institut für Berg- und Energierecht ist Teil eines interdisziplinären Forschungsteams der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen, welches zusammen mit Experten der RAG Deutsche Steinkohle und der DMT untersuchen wird, ob die vorhandenen alten Anlagen und Schächte des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet für unterirdische Pumpspeicher genutzt werden können. Das Ziel der Bearbeitung ist die Prüfung der Rahmenbedingungen für eine Realisierung eines unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks. Dem IBE obliegt die Bewertung des Rechtsrahmens und ggfs. dem Aufzeigen des gesetzgeberischen Handlungsbedarfes. Im Mittelpunkt der juristischen Untersuchung steht dabei die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen nach den Materien des Berg- und Wasserrechts, des Raumordnungs- und Landesplanungsrechts sowie dem Bau-, Bauordnungs- aber auch Energiewirtschaftsrecht und sodann die belastbare Beurteilung der Genehmigungsfähigkeit. Ein weiterer Gegenstand der Untersuchung mit erheblicher Relevanz für die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens soll die etwaige Einbettung in den Förderrahmen der Erneuerbaren Energien sein. Daneben sollen auch die organisatorischen, verfahrens- und haftungsrechtlichen Fragen sowie die mit der Nutzung von Speichern bzw. vorhandener Gewässer oder Kanäle verbundenen Fragen belastbar beantwortet werden.

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Joh.-Christian Pielow, Simon Groneberg

 

"Political & legal framework for renewables & energy efficiency"

Hierbei handelt es sich um ein deutsch-brasilianisches durch BMZ, GIZ und DAAD gefördertes Forschungsprojekt zusammen mit dem Núcleo Interdisciplinar de Planejamento Energético (NIPE) der Universität Campinas (UNICAMP) im Bundesstaat São Paulo. Bislang basiert die Stromerzeugung  in Brasilien aus erneuerbaren Energien vornehmlich auf Wasserkraft, doch da diese bald ihr Ausbaulimit erreicht, gilt es alternative erneuerbare Energiequellen auszubauen. Durch den Vergleich der deutschen Implementierung der erneuerbaren Energien in den Energiemix mit den brasilianischen Strukturen sollen Konzepte für Brasilien erstellt werden. Auch das Thema  Energieeffizienz soll aufgegriffen werden.

Auftakt in Deutschland: Erster deutsch-brasilianischer Roundtable Am 11.06.2012 fand am IBE der erste deutsch-brasilianische Roundtable zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz statt. Zu Gast war Prof. Dr. Gilberto M Jannuzzi von der Universität Campinas, Sao Paulo.

Ende Juni wurde wurde das Projekt durch Prof. Pielow und Prof. Jannuzzi auf der durch die deutsch-brasilianische Außenhandelskammer São Paulo veranstalteten "ECOGERMA" vorgestellt, dem deutsch-brasilianischen Fachkongress für Umwelt und Umwelttechnologie, der in diesem Jahr unter den Leitthemen „Green Economy“ und Ressourceneffizienz stattfand. Beim anschließenden Gegenbesuch an der UNICAMP in Campinas referierten Prof. Pielow zu den Folgen der deutschen Energiewende 2011 und Dr. Schimansky zum Rechtsrahmen der Biomassenutzung in Deutschland vor Studenten und Professoren der UNICAMP.

Workshop in Campinas im März 2013
Vom 19. Bis 21. März wird an der staatlichen Universität von Campinas ein Workshop zu „Public Policies Experiences on Renewable Energy Sources &  Energy Efficiency“ stattfinden, bei dem neben Professoren der Ruhr-Universität, wie Professor Cremer und Professor Wagner, auch Vertreter der BNetzA, E.ON sowie der Kanzlei SammlerUsinger (Berlin) vertreten sein werden. Erwartet wird ein umfassender Dialog, der sich vom deutschen System der Förderung von erneuerbaren Energien über Probleme der Netzplanung bis hin zu den Erfahrungen ausländischer Investoren spannen wird.

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Joh.- Christian Pielow, Isabelle Heitmann

 

Secure eMobility (SecMobil)
„IKT für Elektromobilität II - Smart Car - Smart Grid - Smart Traffic“

http://www.secmobil.com

Partner: Ruhr-Universität Bochum, ESCRYPT GmbH, Daimler AG, ELMOS Semiconductor AG, smartlab Innovationsgesellschaft mbH, Institut für Internet-Sicherheit – if(is).

Förderung: BMWi

Thema: Neuartige Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für die Elektromobilität sollen zukünftig das „smarte“ Miteinander von Elektrofahrzeugen, Energienetzen und Verkehrssystemen schützen. Mit der intelligenten Vernetzung durch die Informations- und Kommunikationstechnologie wächst ein massives Missbrauchspotential heran. Denn als „smart car“ kommuniziert das Elektroauto der Zukunft über eine völlig neue Fahrzeugarchitektur intensiv mit seiner Umwelt. Als „mobiler Speicher“ wird es sogar zum Bestandteil der Energie- und Verkehrsnetze. Aufgrund der weit vernetzten zukünftigen Infrastrukturen sind potentiell alle beteiligten Akteure – wie Energieversorger, Endverbraucher oder Dienstanbieter – durch IT-Angriffe gefährdet. Ziel des SecMobil-Konsortiums ist es, diesen Bedrohungen zu begegnen und umfangreiche, übergreifende und standardisierte Lösungen für die Elektromobilität als Ganzes zu entwickeln.
Das Institut für Berg- und Energierecht beschäftigt sich im Rahmen dieses interdisziplinären Forschungsvorhabens mit sämtlichen in diesem Zusammenhang sich stellenden öffentlich-rechtlichen resp. energiewirtschaftsrechtlichen Fragestellungen. Zu analysieren sind vor allem die Rechte und Pflichten der nunmehr zahlreichen Akteure im Messbereich, namentlich Netzbetreiber, Messstellenbetreiber, Dienstleister, Energieversorger und Endkunden sowie deren Rechtsbeziehungen untereinander. Das bestehende Recht ist ferner daraufhin zu untersuchen, wie die grundsätzliche Verantwortung für die Messung geregelt ist, welche Eigentumsverhältnisse an der Messeinrichtung bestehen und welche Anforderungen an die Anlagen (Standards, Eichvorschriften etc.) und die Qualifikation der Beteiligten zu stellen sind.

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Pielow, Alexandra Bednarek

 

Innovative Regelung für intelligente Netze (Smart Grids)

http://www.bremer-energie-institut.de/irin/

Partner: Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Freien Hansestadt Bremen e.V. (VFwF, federführend), Öko-Institut e.V., Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste.

Förderung: BMWi

Thema: Mit der zum 01.01.2009 gestarteten Anreizregulierung unterliegen die Stromnetze in Deutschland einem speziellen Regulierungsregime, dessen Ziel es ist, Anreize für einen möglichst kosteneffizienten Netzbetrieb zu vermitteln und über die entsprechende Senkung der Netzzugangsentgelte mehr Wettbewerb bzw. sinkende Endverbraucherpreise zu erreichen. Gleichzeitig steigt in Deutschland der Anteil dezentral erzeugter Energie, insbesondere aus erneuerbaren Energiequellen und KWK-Anlagen, ständig an, was eine weit reichende Veränderung der stark zentral geprägten Versorgungs- und Netzstrukturen erfordert. Die Herausforderung für die Energieversorger besteht darin, die vorhandene zentrale und die neue dezentrale Versorgungsstruktur intelligent miteinander zu verknüpfen („Smart Grids“). Ziel dieses Vorhabens ist es, auf der Basis einer Bestandsaufnahme zum geltenden Recht Implementierungshindernisse für Smart grids herauszuarbeiten und Vorschläge für eine innovationsfördernde und vor allem widerspruchsfreie Fortschreibung des gesetzlichen Rahmens zu entwickeln. Da es im Schwerpunkt um Optimierungen des bestehenden Konzepts der Anreizregulierung von Energienetzen respektive der Netzzugangsentgelte zugunsten von Smart Grids geht, sind konkrete Vorschläge zur gebotenen Anpassung des rechtlichen Rahmens (§§ 20 ff., 21a EnWG, ARegV) zu entwickeln.

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Pielow, Sindy Güneysu

 

Unbundling of Energy Companies - Will it be worth it?

www.unecom.de

Partner: Jacobs University Bremen / Bremer Energie Institut (Prof. Brunekreeft, federführend); Wirtschaftsuniversität Wien (Prof. Otruba); TU Delft (Prof. Künneke); Universtität Tilburg (Tilburg Law & Economic Center, Prof. Larouche u.a.)

Förderung: Next Generation Infrastructures, EnBW, RWE Energy AG

Thema: In the process of liberalisation of the energy markets, there is a continuing debate on what measures should be taken to enhance competition in production and retail. As a next step, the EU Commission seems to opt for ownership unbundling, which is a strict separation of the network from the competitive activities. An assessment of this measure, and possible alternatives like Independent System Operators (ISO), needs to take economical, technical and legal issues into account. However, comprehensive studies on the actual effects of ownership unbundling are rare. Many of them focus on one of these aspects, leaving neighbouring questions more or less open. More importantly, quantitative assessments of welfare effects are still scarce, which is predominantly due to a previous lack of data. This project aims at filling this gap in current research.

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Pielow

Brennstoffzellen und virtuelle Kraftwerke als Elemente einer nachhaltigen Entwicklung - Innovationsbarrieren und Umsetzungsstrategien

www.ea-aw.de


Partner: Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler (federführend); Universität Duisburg-Essen (Prof. Dr.-Ing. Romey); Universität Maastricht (Prof. Dr. rer. oec. Ziesemer); Vaillant GmbH

Förderung: BMBF (Innovationswettbewerb)

Thema: Die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft hängt maßgeblich von einer sicheren, effizienten und nachhaltigen Energieversorgung ab. Brennstoffzellensysteme sind effektive hochtechnologische Energieumwandlungssysteme, die positiv im Bereich des Wirkungsgrads, des Eigenverbrauchs sowie bei den Treibhausgasemissionen abschneiden und somit zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Für eine bessere Ausnutzung und die Gewährleistung der Energieversorgung auch bei hohen lokalen Spitzenverbräuchen, die von einer Einzelanlage nicht bedient werden können, können Brennstoffzellenanlagen zu virtuellen Kraftwerken gekoppelt werden. Dem Einstieg in die Technologie stehen allerdings Barrieren im Wege, die sich vor allem auf lokaler und regionaler Ebene einer konkreten Umsetzung entgegenstellen. Ziel des Vorhabens ist es, Faktoren auszumachen, die die Markteinführung und Marktdurchsetzung behindern, und Strategien zu entwickeln, diese mit vertretbarem Aufwand und akzeptablen Folgen zu verändern. Dazu werden in dem Vorhaben zunächst Innovationspotentiale von Brennstoffzelle und virtuellem Kraftwerk analysiert, bevor Rahmenbedingungen auf ihre Wirkung als Innovationsbarrieren untersucht und Strategien zur Beseitigung der Barrieren erarbeitet werden. Zusätzlich wird der potentielle Beitrag der Technologie zu einer nachhaltigen Entwicklung diskutiert. Das Vorhaben stellt eine Konkretisierung der Ergebnisse des abgeschlossenen Vorhabens der Europäischen Akademie GmbH "Nachhaltige Entwicklung und Innovation im Energiebereich" dar.

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Pielow und Herr Krüger

 

Beseitigung technischer Hemmnisse bei der Einspeisung biogener Gase in das Erdgasnetz

www.biogaseinspeisung.de

Partner: Fraunhofer Institut UMSICHT, Oberhausen (federführend); Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH; Institut für Energetik und Umwelt GmbH; Hochschule Magdeburg (FB Wasser- und Kreislaufwirtschaft); E.ON Ruhrgas AG; alta4 Geoinformatik AG

Förderung: BMBF

Thema: Beseitigung technischer, rechtlicher und ökonomischer Hemmnisse bei der Einspeisung biogener Gase in das Erdgasnetz zur Reduzierung klimarelevanter Emissionen durch Aufbau und Anwendung einer georeferenzierten Datenbank – Strategieentwicklung zur politischen und techno-ökonomischen Umsetzung.

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Pielow und Dr. Schimansky

 

Entwicklung und Erprobung eines begehbaren Abwasserkanals mit integrierten Ver- und Entsorgungsleitungen ("Multi-Utility-Abwasserkanal")


Partner: Stadt Dortmund, Tiefbauamt (federführend); Ruhr-Forschungsinstitut für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS); S&P Consult; TÜV Nord; DMT AG; Fa. Stein & Partner GmbH u.a.

Förderung: MUNLV NRW

Betreuung am Institut: Prof. Dr. Pielow und Frau Güneysu

 

Marktpotenzialanalyse zur praktischen Umsetzung des unterirdischen Gütertransportsystems "CargoCap" im Ruhrgebiet

www.cargocap.de

 

Partner: Ruhr-Forschungsinstitut für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS); Ruhr-Universität Bochum; Fa. Stein & Partner GmbH