Das „Office of Policy Coordination“ (OPC) – ursprünglich als „Office of Special Projects“ konzipiert – institutionalisierte sich im Juni 1948 vor dem Hintergrund der wachsenden Bedrohung durch den Kalten Krieg. Die Umbenennung der Organisation ging auf Frank G. Wisner zurück, der den Posten des Direktors der OPC übernahm.
Das zentrale Ziel des OPC bestand in der Stärkung antikommunistischer Kräfte in Europa mittels finanzieller und moralischer Unterstützung. Das OPC förderte unter anderem politische Parteien, Radiostationen, Gewerkschaften, aber auch paramilitärische Kräfte und Widerstandsbewegungen in Deutschland und verschiedenen osteuropäischen Staaten, die auch vor gewalttätigen Aktionen nicht zurückschreckten.
Mit Wisner stand dem OPC ein erfahrener OSS-Mitarbeiter vor, der als solcher bereits in Afrika, der Türkei, Rumänien, Frankreich und Deutschland stationiert gewesen war. In den deutschen Besatzungszonen und ab 1949 in der Bundesrepublik stand das OPC in engem Kontakt mit der Organisation Gehlen und verschiedenen Akteuren aus dem Nationalsozialismus nahestehenden Kreisen, darunter auch der in Frankreich als Kriegsverbrecher gesuchte ehemalige SS-Hauptsturmführer Klaus Barbie. Der „Technische Dienst“ des BDJ erhielt über das OPC nicht nur finanzielle Fördermittel, sondern auch Waffen, Munition und Unterstützung bei der Ausbildung seiner Partisanenkämpfer. Im Gegenzug erhielt das OPC umfangreiche Informationen und Berichte von seinen Begünstigten.
Mit Beginn der 1950er-Jahre vergrößerte sich der Aktionsradius des OPC im Zuge des Korea-Krieges erheblich. Nachdem die Einrichtung nach ihrer Gründung in weitgehender Unabhängigkeit hatte agieren können und Wisner seine Berichte zumeist direkt an das Außenministerium leitete, wurde das OPC 1952 in die CIA integriert.
Weiterführende Literatur:
Peter HAMMERSCHMIDT: Deckname Adler. Klaus Barbie und die westlichen Geheimdienste, Frankfurt am Main 2014.
Deborah KISATSKY: The United States and the European Right, 1945-1955, Columbus 2005.
Jeffery T. RICHELSON: A Century of Spies. Intelligence in the Twentieth Century, Oxford 1995.