"Nazi War Crimes": Eine virtuelle Archivreise
Im Zuge des "Nazi War Crimes Disclosure Act" wurden in den späten 1990er-Jahren zahlreiche Unterlagen über die Aktivitäten US-amerikanischer Nachrichtendienste im Europa des Zweiten Weltkrieges sowie in den Nachkriegsjahren für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Mehr als 27.000 Dokumente über die Arbeit des "Office of Strategics Services" (OSS), des "Counter Intelligence Corps" (CIC) und der "Central Intelligence Agency" (CIA) sowie über diverse Vorgänge in Verbindung mit verschiedenen NS-Kriegsverbrechern und den Gründungsvätern der westdeutschen Nachrichtendienste sind inzwischen auch als "Nazi War Crimes" online frei verfügbar und ermöglichen Historiker somit eine umfangreiche Archivrecherche vom heimischen Laptop aus.
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Neuerscheinung: "Stay-behind operations, former members of SS and Wehrmacht, and American intelligence service in early Cold War Germany"
Abstract: American intelligence organizations set up stay-behind operations, equipped and trained a secret irregular army in early post-war Germany collaborating with a large number of former members of Schutzstaffel (SS) and German Wehrmacht. During this cooperation, knowledge became a commodity to be exchanged for protection from prosecution and for future job opportunities. Intertwining different and differing communitites of practice and knowledge, they constructed a shared Cold War paradigm that served as the foundation for a transatlantic security architecture.
Der Aufsatz von Prof. Dr. Michael Wala erscheint in der aktuellen Ausgabe des "Journal of Intelligence History".
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Neuerscheinung: "Westliche Nachrichtendienste, SS-, Gestapo- sowie Wehrmachtsangehörige und die Entstehung einer transatlantischen Sicherheitsarchitektur im frühen Kalten Krieg"
Abstract: Enge Austauschbeziehungen zwischen ehemaligen Mitgliedern von Gestapo, SS sowie Wehrmacht und westlichen Nachrichtendiensten nach 1945 waren zunächst von der Suche nach KriegsverbrecherInnen geprägt. Die in informellen Netzwerken organisierten Deutschen nutzten ihr Wissen insbesondere über die sogenannte "Rote Kapelle" jedoch, um sich vor Strafverfolgung zu schützen und sich eine persönliche Zukunft in deutschen Sicherheitsbehörden zu ermöglichen. Dieser Prozess lässt sich als vielschichtig ineinander verwobene Lern-, Praxis- und Wissensgemeinschaften verstehen, in denen Wissen modifizierbar und zur Ware wurde, mit agency versehen war und Machtverhältnisse variierten.
Der Aufsatz "Westliche Nachrichtendienste,
SS-, Gestapo- sowie Wehrmachtsangehörige und die Entstehung
einer transatlantischen Sicherheitsarchitektur im frühen
Kalten Krieg" von Prof. Dr. Michael Wala ist erschienen in der
aktuellen Ausgabe der "Zeitschrift für Außen- und
Sicherheitspolitik" und hier
auch online verfügbar.
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27.
Januar 2016: Alliierte Nachrichtendienste, NS-Eliten und
die Schaffung einer transatlantischen
Sicherheitsarchitektur im frühen Kalten Krieg (Anna
Abelmann/Michael Wala)
Projektpräsentation im Rahmen des Kolloquiums des Lehrstuhls für Zeitgeschichte und der Geschichte Nordamerikas im Wintersemester 2015/2016, GABF 04/714
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Aktuelle Publikation: "Keine neue Gestapo" - Das Bundesamt für Verassungsschutz und die NS-Vergangenheit
Die Mordserie des NSU hat Vorwürfe laut werden lassen, das Bundesamt für Verfassungsschutz sei von jeher «auf dem rechten Auge blind». Und das habe damit zu tun, dass die Behörde in ihrer Gründungsphase von Altnazis durchsetzt gewesen sei. Wie zutreffend ist dieses Urteil? Die Historiker Constantin Goschler und Michael Wala haben die ersten 25 Jahre des Bundesamtes für Verfassungsschutz erforscht und hatten dafür Zugang zu vielen bislang geheimen Akten. Nun lässt sich zum ersten Mal genauer einschätzen, wie viele Belastete es gab und welchen Einfluss sie in der Behörde hatten. Darüber hinaus beleuchtet dieses Buch die Handlungsspielräume des Verfassungsschutzes unter alliierter Kontrolle, seine Rolle im Kalten Krieg und bei der «Inneren Sicherheit» sowie seine zahlreichen Skandale. Klar ist: Ebenso wie sich wandelte, was Politik und Verfassungsschutz als Bedrohung sahen, wurde die Behörde selbst in der Gesellschaft zunehmend als Bedrohung gesehen. So schreiben die Autoren auch eine Geschichte der politischen Kultur von der Adenauerzeit bis in die sozialliberale Ära.
Mehr Informationen unter: Rowohlt Verlag, "Keine neue Gestapo"