Das „Berlin Document Center“ (BDC) wurde in der Nachkriegszeit zur größten Sammelstelle für Verwaltungsunterlagen und Archivmaterial des Dritten Reiches, welche die alliierten Streitkräfte im Zuge des Besetzung Deutschlands sicherstellten und mit Blick auf spätere Kriegsverbrecherprozesse und Entnazifizierungsmaßnahmen zusammentrugen..
Zu den wichtigsten Unterlagen zählte die beinahe vollständig erhaltene NSDAP-Mitgliederkartei, die Mitarbeiter des CIC nach Kriegsende nahe München sicherstellten und im Januar 1946 nach Berlin überführten. Neben dem BDC richteten die Alliierten zahlreiche weitere kleinere Sammelstellen ein. Im Ministerial Collecting Center nahe Kassel lagerten im Sommer 1945 etwa 1420 Tonnen Akten und 52 Tonnen Mikrofilme aus NS-Verwaltungsstellen und Ministerien, die später ebenfalls nach Berlin überführt wurden.
Neben dem Mitgliederregister der NSDAP umfassten die im BDC gelagerten Dokumente auch zahlreiche Personalakten von SS und SA, Parteikorrespondenzen sowie Unterlagen der Reichskulturkammer, des Volksgerichtshofes und der Gestapo. Bis 1994 stand das BDC unter US-amerikanischer Verwaltung und wurde dann vom Bundesarchiv übernommen. Bei der Übernahme beinhaltete das BDC etwa 20 Millionen Akten und war damit eines der größten Personenarchive in der Bundesrepublik.
Weiterführende Literatur:
Astrid M. ECKERT: Kampf um die Akten. Die Westalliierten und die Rückgabe von deutschem Archivgut nach dem Zweiten Weltkrieg, Stuttgart 2004.
Das Bundesarchiv über das Berlin Document Center.