Bewerbung
I.
Das Promotionskolleg
II.
Konzept
III.
Zielsetzungen
IV.
Ablauf und Förderung
V.
Bewerbung
VI.
Zweiter Turnus
VII.
Termine
VIII.
Publikationen
IX.
Kontakt
X.
Projektträger und Fördernde Stiftungen
I. Das
Promotionskolleg - eine wissenschaftliche Kontaktbörse
Das im Jahre 2001 an der Ruhr-Universität Bochum eröffnete
Promotionskolleg ermöglicht Doktoranden der Geistes- und
Gesellschaftswissenschaften aus Ost- und Westeuropa eine
frühzeitige wissenschaftliche Kooperation und Vernetzung
in einem interdisziplinären Forschungskontext.
II. Konzept
Das Promotionskolleg führt junge Wissenschaftler aus Ost-
und Westeuropa zu Kommunikation und gemeinsamer Forschung
zusammen.
Die Idee zu dem Kolleg entsprang der Einsicht, daß es
nach wie vor an tragfähigen Ost-West-Verbindungen fehlt.
Der geisteswissenschaftliche Nachwuchs in Rußland und den
anderen Ländern der GUS und Ostmitteleuropas konnte die
frühere Isolation bislang nur partiell überwinden, und
die wissenschaftlichen Eliten Westeuropas sind mit der
heutigen osteuropäischen Kultur- und
Wissenschaftslandschaft kaum vertraut. Beiden will das
Kolleg ein Forum des Dialogs bieten. Dabei ist nicht die
wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen des
Ost-West-Vergleichs Voraussetzung, sondern die
Bereitschaft zur Begegnung unter dem gemeinsamen
"Dach" des Rahmenthemas. Jeder Turnus hat ein
Rahmenthema als geistige Schnittstelle für die
verschiedenen Forschungsvorhaben. Die einzelnen
Dissertationsprojekte sollten auf dieses Zentrum hinführen.
III.
Zielsetzungen
Das Promotionskolleg
- versteht sich als Ort der Begegnung und Zusammenarbeit
von Doktoranden aus Ost und West.
- soll die Verständigung über wissenschaftliche Fragen
leisten, aber auch zur Überwindung ideologischer und
mentaler Vorbehalte beitragen.
- möchte dialogstiftend wirken und europäische
Verbundenheit neu begründen.
- will die fachliche und methodologische Kompetenz fördern,
somit Weiterqualifizierung im Sinne von Mobilität und
Europafähigkeit leisten.
- strebt langfristig an, die Entwicklung einer Vielzahl
von Forschungs- und Kooperationsinitiativen zu ermöglichen.
IV. Ablauf und Förderung
Ablauf
Die Teilnehmer am Promotionskolleg Ost-West kommen
innerhalb des zweijährigen Ausbildungsgangs zu drei
gemeinsamen, je vierwöchigen Aufenthalten an der
Ruhr-Universität Bochum zusammen. Einen weiteren
Studienaufenthalt (maximal 4 Wochen) in Bochum können sie
individuell festlegen. Die Arbeit während der Aufenthalte
in Bochum findet alternierend im Plenum und in
Kleingruppen statt (Arbeitssprache Deutsch). Gastvorträge
internationaler Referenten stoßen methodische und fachübergreifende
Diskussionen an. Informationsveranstaltungen, ausführliche
Gesprächs- und Konsultationsmöglichkeiten mit Mentoren
aus Bochum und von anderen deutschen und europäischen
Universitäten sowie Arbeitszeiten für Bibliotheks- und
Archivforschungen runden das Programm ab. Strukturen der
deutschen Wissenschaftslandschaft mit ihren Fördereinrichtungen,
Forschungszentren und Administrationen werden durch
externe Fachseminare transparent gemacht. Außerhalb der
Bochumer Kollegwochen ist die Kommunikation durch E-Mail
gewährleistet.
Förderung
Die Förderung im Kolleg umfaßt für die vier
einmonatigen Kolleg-Aufenthalte einen Beitrag (EUR 640,-
pro Aufenthalt - eine Aufstockung - wie im 1. Turnus - ist
beantragt) für die Unterbringung und den Lebensunterhalt,
ferner die Kosten für An- und Abreise, für gemeinsame
Reisen bei Fachseminaren sowie ein Büchergeld. Stipendien
für das Promotionsvorhaben sind nicht vorgesehen. Das
Kolleg richtet sich an Doktoranden, die sich in ihr Thema
ausführlich eingearbeitet haben. Zentrale Anforderung ist
die Integrationsfähigkeit des Dissertationsplans in das
Rahmenthema, das als "Dach" des Kollegs
konzipiert ist. Innerhalb dieses Rahmens sind Doktoranden
aus allen Studienfächern des geistes-, gesellschafts- und
kulturwissenschaftlichen Spektrums willkommen. Als zweite
Voraussetzung sind Deutschkenntnisse auf einem Niveau
erforderlich, das eine Kommunikation im Plenum der
Kollegiaten ermöglicht.
V. Bewerbung
Die Bewerbungen erfolgen ausschließlich durch die
Promovenden selbst. Dem formlosen Antrag sind beizufügen:
- Thema der Dissertation mit einer inhaltlich-methodischen
Skizze des Projekts
sowie Angaben zum Stand der Vorarbeiten (ca. 2 Seiten)
- Empfehlungsschreiben des betreuenden Professors an der
Heimatuniversität
- Curriculum vitae, Examenszeugnis (Kopie), Angabe von
Sprachkenntnissen, Publikationsliste
- Anschrift (mit E-mail/Fax/Tel.)
VI. Zweiter Turnus
(2003-2005)
National geprägte Denkformen und Kulturphänomene
und Beispiele ihrer internationalen Überschreitung seit
1800 -
Kulturspezifik und typologischer Vergleich vor dem
Hintergrund zunehmender Multikulturalität
Das Bewußtsein politischer oder kultureller Eigenständigkeit
ist Bedingung dafür, daß eine größere Gruppe von
Menschen sich als Nation empfindet. Dieses Bewußtsein
kann ebenso aus ethnischer Homogenität wie der
Gemeinsamkeit von Sprache, Kultur und Geschichte
entstehen. Ihm können aber auch übereinstimmende
Weltbilder, Rechts-, Staats- und Gesellschaftsauffassungen
zugrunde liegen. Bei der nationalistischen Übersteigerung
werden die Gemeinsamkeiten zur gewaltsamen Integration
nach innen und zur aggressiven Expansion nach außen
instrumentalisiert.
Das Kolleg lädt ein, einen solchen vielgestaltigen
Begriff des Nationalen neu zu diskutieren, und zwar in
unterschiedlichen methodischen und interdisziplinären Zugängen:
Es können z.B. (Selbst)beschreibungen kollektiver Identitäten
untersucht werden, (mentalitäts)geschichtliche
Entwicklungen von Nationalismuskonzepten, aber auch
spezifische Denkformen (Modelle, Theorien, Typologien) und
schließlich kulturelle Phänomene in historischen Ausprägungen.
Politik, Philosophie, Literatur, Kunst und Sprache des 19.
und 20. Jahrhunderts sind reich an beeindruckenden wie
auch erschreckenden Beispielen für eine solche
Auseinandersetzung mit der Idee des Nationalen. Diese Zeit
bietet zugleich Belege für immer erneute - erzwungene,
freiwillige, spielerische - Phänomene der
Inter-Nationalisierung (territoriale Verschiebungen,
Migration, Kulturtransfer, Multikulturalität,
Globalisierung).
Das "Promotionskolleg Ost-West" hat das
Anliegen, nationale Grenzen und nationalistische
Begrenzungen zu überschreiten. Der 2. Turnus ist ein
Angebot an Promovenden aus Ost und West, sich auch
wissenschaftlich mit diesem Thema zu befassen:
der Beschreibung nationaler Spezifik, typologischen
Vergleichen oder der Analyse von Phänomenen der Grenzüberschreitung.
VII. Termine
Bewerbungsschluß: 28. Februar 2003
Sitzung der Auswahlkommission: April 2003
Benachrichtigung der Antragsteller: Mai 2003
1. Aufenthalt in Bochum: August 2003
2. Aufenthalt in Bochum: März 2004
3. Aufenthalt in Bochum: März 2005
VIII.
Publikationen
Wissenschaftlicher Sammelband
Begleitend und abrundend zu jedem Turnus ist die
Herausgabe eines wissenschaftlichen Sammelbandes
vorgesehen, dessen Beiträge das Rahmenthema in
exemplarischen Ausschnitten vertiefen sollen.
Ost-West-Perspektiven
Diese Schriftenreihe des Promotionskollegs bietet den
Stipendiaten ein Forum, um mit Tagungsberichten,
Rezensionen und wissenschaftlichen Aufsätzen an die Öffentlichkeit
zu treten. In dieser Publikation, deren Redaktion und
Herausgabe Sache der KollegiatInnen ist, stellen sich die
Teilnehmer des Kollegs zudem selbst vor. Der erste Band
erschien im März 2002, voraussichtlicher
Erscheinungstermin für den nächsten Band ist März 2003.
Die Reihe soll im zweiten Turnus ebenfalls mit zwei Bänden
weitergeführt werden.
IX. Kontakt
Alle sonstigen Informationen über das Promotionskolleg
Ost-West
erhalten Sie bei den Koordinatoren des Projekts:
Dr. Anne Hartmann
Lotman-Institut
für russische und sowjetische Kultur
Ruhr-Universität Bochum
D-44780 Bochum
Tel. +49(0) 234 32-25605
Fax: +49(0) 234 32-14587
Dr. Frank Hoffmann
Institut für Deutschlandforschung
Ruhr-Universität Bochum
D-44780 Bochum
Tel. +49(0) 234 32-27863
Fax: +49(0) 234 32-14587
E-mail:
ost-west-info@ruhr-uni-bochum.de
X.
Projektträger und Fördernde Stiftungen
Projektträger
- Institut für Deutschlandforschung (IDF)
Leiter: Prof. Dr. Paul Gerhard Klussmann
- Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur (LIRSK)
Leiter: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Eimermacher
Fördernde Stiftungen
- VolkswagenStiftung
- Stiftung Mercator GmbH
- Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung und
Sal. Oppenheim-Stiftung im Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft
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