30.10.2012 / 18h
Das Tempo, in dem Facebook in den letzten Jahren Kommunikation, und damit Subjekt und Gesellschaft, verändert hat, ist atemberaubend. Inzwischen gibt es eine ganze Generation von Jugendlichen, zu deren Identität Facebook gehört. Nicht dabei zu sein, ist für viele Menschen unvorstellbar geworden. Auf der anderen Seite des Atlantiks bröckelt es aber bereits: Nutzerzahlen in den USA sinken zum ersten Mal; allgemein scheint das Netzwerk nicht mehr ganz so viel Aufmerksamkeit und Zeit pro Nutzer ergattern zu können. Mit der Vermassung ging der Hipnessfaktor verloren. Nicht auf Facebook zu sein wird zum Distinktionsmerkmal für die, die es sich leisten können. Die Totalabbildung des Lebens, das erklärte Ziel Zuckerbergs, ist ins Stocken geraten
Kurzbiografie Oliver Leistert ist Research Fellow am Centre for Media and Communication Studies der Central European University in Budapest und vertritt zur Zeit die Stelle eines akademischen Rates in der Medienwissenschaft an der Universität Paderborn. Er forscht mit internationaler Perspektive theoretisch und empirisch zu Mobilen Medien, Überwachung und Protest und ist mit Theo Röhle Herausgeber von Generation Facebook. Über das Leben im Social Net (2011). |
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