Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2021


  • SoSe 2021

    • Hauptseminar: "Afrika/Amerika: Transepochale Perspektiven auf den Transatlantischen Sklavenhandel, 1400-1807" (mit Jun.-Prof. Dr. Verena Krebs)

      Das Hauptseminar untersucht die Geschichte des transatlantischen Sklavenhandels von seiner Entstehung Mitte des 15. Jahrhunderts bis zu seiner Abschaffung in Nordamerika im Jahr 1807. Wie ermöglichte und verstärkte die Versklavung von Menschen der afrikanischen Westküste europäische Expansionspolitik und welche ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen hatte dies? Im Seminar werden sowohl die Entstehung, der Verlauf als auch die Auswirkungen des Handels mit versklavten Menschen auf Regionen und Gesellschaften in Westafrika, atlantischen Inseln, der Karibik und Nordamerika analysiert. Learning Outcomes für Studierende sind, aus multiplen und transepochalen Perspektiven die Geschichte des transatlantischen Sklavenhandels zu erlernen sowie dessen Einfluss auf die Entwicklung der „modernen Welt“ und bestehende Nachwirkungen kritisch zu analysieren.

      Das Seminar findet in wöchentlichen, synchronen Zoom-Sitzungen statt.

      Als Studienleistung entwickeln Studierende eigenständige „Expert*innen-Sitzungen“ in der zweiten Hälfte der Vorlesungszeit. In Abstimmung mit den Dozentinnen gestalten Studierende hier selbstständig und mit eigener Themen- und Literatur-Auswahl eine Seminarsitzung und leiten diese.

      Die Seminarsprache ist Deutsch, die Thematik setzt jedoch den Willen zur Lektüre englischer Literatur und Quellen voraus.


    • Hauptseminar: "#BlackLivesMatter: Kunst/Historische Perspektiven auf die Schwarze Befreiungsbewegung ab 1865 (mit Prof. Dr. Änne Söll)

      #BlackLivesMatter ist eine Forderung und zugleich eine Bewegung, die nach dem Freispruch George Zimmermans von der Tötung des Schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin 2013 durch Alicia Garza, Patrisse Khan-Cullors und Topal Ometi ins Leben gerufen wurde. #BlackLivesMatter versteht sich als transnationale Graswurzelbewegung, die gegen (speziell anti-Schwarzen) Rassismus, Polizeigewalt, und systematische Diskriminierung kämpfe. Gerade nach der Tötung George Floyds im Mai 2020 bestimmten #BLM-Proteste globale Headlines. Dabei versteht sich #BLM zum einen in der Tradition einer Langen Schwarzen Befreiungsbewegung, die über die Grenzen der USA hinausgeht, zum anderen aber dezidiert als eine „neue“ Generation von Aktivist*innen. Dieses Seminar setzt sich daher zum Ziel, die Geschichte des vielfältigen Aktivismus sowie Protagonist*innen, Ziele und Darstellungen Schwarzer Befreiungsbewegungen in den USA seit 1865 in historischer und kunsthistorischer Perspektive zu untersuchen. Welche Phasen haben diese Befreiungsbewegungen erlebt? Wie können diese beschrieben werden und welche Herausforderungen und Hürden mussten überwunden werden? Wie sahen die Rückschläge aus? Mit welchen Argumenten, auch visueller Natur, wurde für die Anerkennung schwarzer Bürgerrechte gekämpft und überzeugt? Welche Herausforderungen bestehen heute?

      Learning Outcomes des historischen Zugriffs des Seminars sind dabei, dass Studierende zum einen zentrale Entwicklungen, Aktivist*innen, Formen von Aktivismus und differenzierte Zielsetzungen der Schwarzen Befreiungsbewegung in den USA und ihren transnationalen und transkulturellen Bezügen vom Ende der Sklaverei (1865) bis zur jüngsten Vergangenheit erlernen. Zum anderen sollen relevante Aspekte wie transnationalen Schwarzen Menschenrechtsaktivismus auch im Kontext der Dekolonialisierung, Panafrikanismus, Diskurse um Reparationen für Versklavung, die historischen Intersektionen von Schwarzem und queer_feministischem Aktivismus, Formen des gewaltfreien oder gar gewaltbereiten Protests und white-supremacist-Widerstand kritisch analysiert, reflektiert, und eigenständig vertieft untersuchen werden, unter anderem durch die selbstständige Wahl von Themenkreisen, die in einem Referat oder Wiki präsentiert werden. Kunsthistorische Themen, bzw. Referatsthemen aus dem Bereich der „visual culture“ werden u.a. sein: Öffentliche Denkmäler der USA und die Deutung des Bürgerkriegs, Südstaaten Plantagen als kontrovere Orte des Gedenkens, Die Maler und Malerinnen der Harlem Renaissance, Poster der Black Panther Bewegung, der „Afro“als Körper-Symbol der Befreiung, Re-Framing History: Glen Ligons „I AM A MAN“; Schwarze Zukunft: Black Futurity als Emanzipationsstrategien, Kara Walkers Scherenschnitte als alternative Darstellungen der Sklaverei, die „Diner-Proteste“ als Thema der Dokumentarphotographie, u.v.m.

      Nach einem Lektüreteil in der ersten Hälfte der Vorlesungszeit, in dem wir essenzielle Texte und Quellen aus der Geschichte und Kunstgeschichte gemeinsam lesen und diskutieren, werden wir mithilfe von Referaten und Wikis uns einzelne Themenkreise aus der Geschichte und Kunstgeschichte erschließen. Zum Abschluss dieses HS in der Geschichtswissenschaft notwendig sind die aktive Teilnahme, die eigenständig vertiefte, thematische Recherche eines Themenkreises und deren Präsentation anhand eines Referats oder Wiki-Beitrags, sowie eine Hausarbeit im Umfang von ca. 20 Seiten (8000 Wörter).