Zweiter Turnus
(2003-2005)
National geprägte Denkformen und
Kulturphänomene und Beispiele ihrer
internationalen Überschreitung seit 1800
Kulturspezifik und typologischer Vergleich vor
dem Hintergrund zunehmender
Multikulturalität
Das Bewußtsein politischer
oder kultureller Eigenständigkeit ist Bedingung dafür,
daß eine größere Gruppe von Menschen sich als Nation
empfindet. Dieses Bewußtsein kann ebenso aus ethnischer
Homogenität wie der Gemeinsamkeit von Sprache, Kultur
und Geschichte entstehen. Ihm können aber auch
übereinstimmende Weltbilder, Rechts-, Staats- und
Gesellschaftsauffassungen zugrunde liegen. Bei der
nationalistischen Übersteigerung werden die
Gemeinsamkeiten zur gewaltsamen Integration nach innen
und zur aggressiven Expansion nach außen
instrumentalisiert.
Das Kolleg lädt ein, einen
solchen vielgestaltigen Begriff des Nationalen neu zu
diskutieren, und zwar in unterschiedlichen methodischen
und interdisziplinären Zugängen: Es können z.B.
(Selbst)beschreibungen kollektiver Identitäten
untersucht werden, (mentalitäts)geschichtliche
Entwicklungen von Nationalismuskonzepten, aber auch
spezifische Denkformen (Modelle, Theorien, Typologien)
und schließlich kulturelle Phänomene in historischen
Ausprägungen. Politik, Philosophie, Literatur, Kunst und
Sprache des 19. und 20. Jahrhunderts sind reich an
beeindruckenden wie auch erschreckenden Beispielen für
eine solche Auseinandersetzung mit der Idee des
Nationalen. Diese Zeit bietet zugleich Belege für immer
erneute - erzwungene, freiwillige, spielerische -
Phänomene der Inter-Nationalisierung (territoriale
Verschiebungen, Migration, Kulturtransfer,
Multikulturalität, Globalisierung).
Das
"Promotionskolleg Ost-West" hat das Anliegen, nationale
Grenzen und nationalistische Begrenzungen zu
überschreiten. Der 2. Turnus ist ein Angebot an
Promovenden aus Ost und West, sich auch wissenschaftlich
mit diesem Thema zu befassen:
der Beschreibung
nationaler Spezifik, typologischen Vergleichen oder der
Analyse von Phänomenen der Grenzüberschreitung.
Termine
Bewerbungsschluß: 28. Februar 2003
Sitzung der Auswahlkommission: April 2003
Benachrichtigung der Antragsteller: Mai
2003
1. Aufenthalt in Bochum: August 2003
2. Aufenthalt in Bochum: März 2004
3.
Aufenthalt in Bochum: März 2005
| Kontakt:
Institut für
Deutschlandforschung
Postanschrift: Ruhr-Universiät Bochum Gebäude
GB Etage 04 Raum 48 Telefon: (0234) 322 - 7863
oder 322 - 8863 Internet: www.rub.deutschlandforschung
eMail: Deutschlandforschung
Lotman-Institut für
russische und sowjetische Kultur
Postanschrift: Ruhr-Universität
Bochum Gebäude GB Etage 8 Raum 156 Telefon:
(0234) 322 - 8370 Internet: www.lotman.rub.de
eMail: Lotman-Institut
|