Curriculum Vitae: Marcel Schmeer
März - November 2020 Visiting Fellow am Sonderforschungsbereich / Transregio 138 "Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive", Philipps-Universität Marburg/Justus-Liebig-Universität Gießen
Februar - August 2019 Visiting Scholar am Center for European and Mediterranean Studies der New York University
Februar 2017 - Januar 2020 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung (Promotionsförderung)
Seit 2017 Mitglied im Vorstand des Historischen Doktorand*innenkollegs Ruhr (HDKR)
Februar 2016 - Mai 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte
November 2015 Master of Arts (mit Auszeichnung)
September/Oktober 2014 Praktikum im Auslandsbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Washington, DC
August 2013 - März 2014 Auslandssemester an der Uniwersytet Jagielloński (Krakau)
2013-2015 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung (Grundförderung)
September 2012 Bachelor of Arts
2010-2012 Tutor am Historischen Institut
2010-2016 Studentische, dann wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Zeitgeschichte (Prof. Constantin Goschler), u. a. im DFG-Forschungsprojekt Die individuelle Herausforderung des Nationalsozialismus
2008-2015 Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Sozialökonomie und Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum
2007/08 Wehrdienst
2007 Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Oberhausen
Forschungsinteressen
- Geschichte staatlicher Sicherheits- und Bedrohungskommunikation
- Geschichte von Polizei, Nachrichtendiensten und "innerer Sicherheit"
- Historische Organisationsforschung
Aktuelle Lehrveranstaltungen
- Keine Lehrveranstaltungen im aktuellen Semester.
Kontakt
- e-mail: Marcel.Schmeer@rub.de
- Tel: 0234 - 32 - 22539
- Raum: GA 4/58
- Sprechstunde: nach Vereinbarung
Promotionsvorhaben: (Un-)Sicherheitstheater? Staatliche Bedrohungskommunikation und die Inszenierung der inneren Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland, 1960-2001.
Die Sicherheitskultur einer Gesellschaft ist das Ergebnis verschiedenartiger und häufig konfliktbeladener politischer wie sozialer Aushandlungsprozesse darüber, was als sicherheitsrelevante Herausforderung der öffentlichen Ordnung gelten kann – und das sowohl auf der übergeordneten Ebene des Staates als auch in der alltäglichen Sicherheitsproduktion „vor Ort“. Das Dissertationsprojekt widmet sich vor diesem Hintergrund den vielfältigen Konzepten, Akteuren und Praktiken sicherheitsbehördlicher „Bedrohungskommunikation“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ in der Bundesrepublik Deutschland seit den 1960er Jahren. Zentraler Untersuchungsgegenstand ist dabei das Ensemble staatlicher Sicherheitsproduzenten im Bereich der Inneren Sicherheit, wobei neben der Polizei als zentralem Akteur zusätzlich auch die Verfassungsschutzbehörden sowie die jeweils zuständigen Innenministerien in Bund und Ländern zu nennen sind. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das staatliche Gewaltmonopol und das damit einhergehende Sicherheitsversprechen sowie die zu seiner Durchsetzung notwendigen Maßnahmen gegenüber „der“ Gesellschaft unter sich wandelnden Bedrohungskonstellationen kommunikativ stets neu verhandelt bzw. legitimiert wurden. Durch einen breiten chronologischen Zugriff und punktuelle empirische Tiefenbohrungen (etwa zur Geschichte der Verfassungsschutzberichte oder den tiefgreifenden Reformansätzen in der West-Berliner Polizei seit den späten 1960er Jahren) sollen dabei Rückschlüsse auf einen übergeordneten Wandel von Sicherheitskultur(en) und Bedrohungsszenarien mit einer Geschichte der kommunikativen wie symbolhaft-performativen Inszenierung der Inneren Sicherheit verknüpft werden. Damit folgt das Projekt gleichermaßen der jüngeren (sicherheits-)historischen Forschung, die Sicherheit als wandlungsfähiges sozial-kulturelles Konstrukt auffasst. Im Sinne einer „Sozial- und Kulturgeschichte der Inneren Sicherheit“ (Klaus Weinhauer) rücken vor diesem Hintergrund vor allem (medial-)performative Inszenierungen und Perzeptionen sowie Semantiken, Leitbilder und Metaphern von Sicherheitspolitik und -praxis in den Mittelpunkt.
Publikationen
- Hrsg. zus. mit Marcus Böick: Im Kreuzfeuer der Kritik. Umstrittene Organisationen im 20. Jahrhundert, Frankfurt/New York 2020.
- Aus dem toten Winkel ins "Kreuzfeuer der Kritik"? Organisationen in der zeithistorischen Theorie und Praxis, in: Marcus Böick/Marcel Schmeer (Hg.): Im Kreuzfeuer der Kritik. Umstrittene Organisationen im 20. Jahrhundert, Frankfurt/New York 2020, S. 9-65 (zusammen mit Marcus Böick).
- Soziologen, Straßenkämpfer, Psychobullen. Die West-Berliner Polizei als umstrittene Organisation, in: Marcus Böick/Marcel Schmeer (Hg.): Im Kreuzfeuer der Kritik. Umstrittene Organisationen im 20. Jahrhundert, Frankfurt/New York 2020, S. 285-321.
- The 'Traube Affair': Transparency as a Legitimation and Action Strategy between Security, Surveillance and Privacy, in: Stefan Berger/Dimitrij Owetschkin (Hg.): Contested Transparencies, Social Movements and the Public Sphere. Multi-Disciplinary Perspectives. Palgrave Macmillan, Cham 2019, S. 173-196 (zusammen mit Christopher Kirchberg).
- Zeitgeschichte nach 1945, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, hrsg. von Laura Busse, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Gregor Horstkemper, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Annette Schuhmann, Berlin 2016 (=Historisches Forum, Bd. 19) (zusammen mit Marcus Böick und Rüdiger Graf), [Online-Version].
Varia
- Erich Gottschalk (1906-1996) – Der (fast) vergessene Fußballmeister aus Bochum, in: Lorenz Peiffer/Arthur Heinrich (Hg.): Juden im Sport in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Ein historisches Handbuch für Nordrhein-Westfalen, Göttingen 2019, S. 793-797 (zusammen mit Henry Wahlig).
Rezensionen
- Rezension zu: Keßelring, Agilolf: Die Organisation Gehlen und die Neuformierung des Militärs in der Bundesrepublik. Berlin 2017, in: H-Soz-Kult, 14.06.2018, [Online-Version].
- Rezension zu: Seibel, Benjamin: Cybernetic Government. Informationstechnologie und Regierungsrationalität von 1943–1970. Wiesbaden 2016, in: H-Soz-Kult, 15.08.2017. [Online-Version]
Tagungsberichte
- Tagungsbericht: Zeitgeschichte der Sicherheit. Politikfelder, Akteure und Handlungslogiken im geteilten Deutschland, 17.09.2018 Potsdam, in: H-Soz-Kult, 31.01.2019 (zusammen mit Christopher Kirchberg), [Online-Version].
- Tagungsbericht: „It’s the economy, stupid …“? Begriff und Praxis der Ökonomisierung in der Zeitgeschichte, 01.03.2018 – 03.03.2018 Potsdam, in: H-Soz-Kult, 02.07.2018, [Online-Version].
Auch erschienen in: Soziopolis, 06.07.2018, [Online-Version]. - Tagungsbericht: Wege in die digitale Gesellschaft. Computer und Gesellschaftswandel seit den 1950er Jahren, 30.03.2017 – 31.03.2017 Potsdam, in: H-Soz-Kult, 09.06.2017, [Online-Version].
- Sektionsbericht Zeitgeschichte zum Historikertag 2016, in: H-Soz-Kult, 14.01.2017 (zusammen mit Marcus Böick), [Online-Version].