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Willkommen!
Seit 2021 hat die Ruhr-Universität Bochum ein Prorektorat für Diversität, Inklusion und Entwicklung, das derzeit von Prof. Isolde Karle besetzt ist. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass es seit dem Wintersemester 2022/2023 an jeder Fakultät das Amt der dezentralen Diversitätsbeauftragten gibt. Auf diesen Websiten möchten wir über unsere Arbeit an der Juristischen Fakultät informieren.
Aufgaben der dezentralen Diversitätsbeauftragten
Die dezentralen Diversitätsbeauftragten sind Ansprechpartner:innen in Fällen von Diskriminierung und Sprachrohr in die Fakultäten hinein und hinaus. Es besteht eine enge Zusammenarbeit im Netzwerk, die auch die Öffentlichkeitsarbeit fördern soll. In Fällen der Vorbefassung können Sie außerdem die Antidiskriminerungsbeauftragte in der Beschwerdestelle vertreten.
Was ist Diskriminierung?
Diskriminerung hat viele Gesichter. Abhängig davon, ob man sie juristisch versteht oder darüber hinausgehende Kriterien zulässt, gibt es ein enges und ein weites Verständnis. Wir orientieren uns an dem Diskriminierungsverständnis der jüngst verabschiedeten Antidiskriminierungsrichtlinie der Ruhr-Universität Bochum und verstehen Diskriminierung als eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung einer Person oder einer Personengruppe aufgrund einer oder mehrerer der folgenden Merkmale oder Zuschreibungen:
- Ethische Herkunft, Nationalität
- Geschlecht und geschlechtliche Identität
- Behinderung oder chronische Erkrankung
- Sexuelle Orientierung
- Religion und Weltanschauung
- Alter
- Aussehen
- soziale Herkunft und sozialer Stand
- Familienstand und familiäre Verpflichtungen.
Diskriminierung kann Ausdruck finden in Form von Nichtbeachtung, Ausschluss, Herabsetzung und Gewalt. Dabei unterscheidet man die individuelle, institutionelle und gesellschaftliche Ebene der Diskriminierung, die sich sowohl unmittelbar als auch mittelbar, direkt und indirekt zeigen kann.
Diskriminierung an Hochschulen
Auch Hochschulen sind Ort verschiedenster Diskriminierungserfahrungen. Personengruppen, die der "Norm" eines durchschnittlich Studierenden nicht entsprechen, bleiben mit ihren Bedürfnissen oft allein. Dazu zählen Frauen, trans*- und interbinäre Personen, Menschen aus nicht-akademischem Elternhaus oder mit Migrationshintergrund, genauso aber Personen mit familiären Pflegeverpflichtungen oder Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Nicht selten treffen auch mehrere dieser Eigenschaften auf eine Person zu. Eine neue Studie hat die Diskriminierungserfahrungen von Studierenden an der RUB untersucht (Alves, Hans & Woitzel, Johanna 2022). Unter anderem zeigt diese Studie auf, dass fast jede zehnte Frau schon einmal sexuell belästigt wurde und 14 % der Studierenden, die aus armen Elternhäusern stammen, bereits diskriminiert wurden. Personen, die bereits Diskriminierungserfahrungen an der RUB gemacht haben, verlieren durchschnittlich 20% ihrer Leistungsfähigkeit im Studium.
Beratung und Kontakt
Bei Fragen oder Problemfällen beraten wir gern! Terminvereinbarungen und Erstberatungen per Mail: jura-diversitaet@rub.de. Auf Instagram informieren wir tagesaktuell gemeinsam mit den dezentralen Gleichstellungsbeauftragten über aktuelle Veranstaltungen und interessante Themen @jura_gleichstellung_bochum. Für persönliche Gespräche können wir das Gleichstellungs- und Diversitätsbüro nutzen (GD E2/629).
Über uns
Carla Gatter, M. A. hat von 1988 bis 1993 als first generation student Geschichte, Philosophie und Politik an der RUB studiert. Nach der Elternzeit erfuhr sie die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf am eigenen Leib und hat sich als Bürodienstleisterin selbständig gemacht. Hier war sie in diversen Berufsfeldern (u.a. Psychologie, Informationsbrokering und Eventmanagement) tätig. Seit 2020 ist sie Sekretärin für drei Zivilrechtsprofessoren an der RUB. Durch eine queere Tochter und deren Freundeskreis im LGBTQIA+-Umfeld ist sie sensibilisiert für Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung. Im Laufe eines schon etwas längeren Lebens wurde ihr klar, dass Gleichbehandlung nicht Gleichberechtigung ist.
Dr. Jennifer Grafe, LL.M. ist gebürtige Wittenerin und hat als Erstakademikerin 2013 ihr Studium an der Ruhr-Universität aufgenommen und 2017 ihr erstes Staatsexamen abgelegt. Es folgte das Rechtsreferendariat beim Landgericht Essen und das zweiten Staatsexamen 2020. Danach absolvierte sie einen medizinrechtlichen Master an der WWU Münster und wurde im März 2022 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Ihre Dissertation trägt den Titel "Zur Strafbarkeit von Konversionsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen". Im Anschluss entschied sie, der Wissenschaft treu zu bleiben und weiter als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Internationales Strafrecht von Prof. Dr. Gereon Wolters zu arbeiten. Neben ihrer Tätigkeit als dezentrale Diversitätsbeauftragte ist sie die dezentrale Gleichstellungsbeauftragte für das wissenschaftliche Personal. In ihrer Freizeit tanzt sie und teilt queere Rechtsthemen auf ihrem Instagram-Kanal @queer_law. Gleichstellung und Diversität sind für sie eine Herzensangelegenheit – Kommunikation und Zuhören sind dabei die wesentlichen Schlüssel, daneben ein wenig Mut, anzuecken und Veränderungen aktiv voranzutreiben.
Sollten Sie hier nicht fündig werden, wenden Sie sich an uns, wir helfen Ihnen bei der Suche nach der richtigen Ansprechperson für Ihr Anliegen!
- Antidiskriminierungsrichtlinie der Ruhr-Universität Bochum
- Antidiskriminierungsstelle der Ruhr-Universität Bochum
- Dezentrale Gleichstellung der Juristischen Fakultät
- Diversity-Portal
- Instagram-Account der dezentralen Gleichstellung und Diversität der Juristischen Fakultät
- Instagram-Account der zentralen Gleichstellung der Ruhr-Universität Bochum
- Inklusive Hochschule und Inklusionsbeauftragte
Kontakt
Dr. Jennifer Grafe
Dezentrale Diversitätsbeauftragte
Raum: GD E2/629
Tel.: +49 234 32 28826
E-Mail:
jura-diversitaet@rub.de